Traditionsanlass Stierenmarkt Zug

Knapp 10 000 Zuschauer fanden den Weg nach Zug an den 133. Stierenmarkt. Insgesamt wurden 184 Braunviehstiere ausgestellt. Bei den 37 an der Auktion verkauften Rindern und Kühen wurde sehr hoch geboten.

Siegreiche Kraftpakete: Alle vier Mister ZM Zug
Siegreiche Kraftpakete: Alle vier Mister ZM Zug

Am ersten Ausstellungstag stellten sich 64 Brown Swiss (BS) und 120 Original Braunviehstiere (OB) dem Urteil der Preisrichter. Bei der Grösse dominierten die BS-Stiere Gracer und Flider mit je 166 Zentimetern. Dazu brachte Vorjahressieger Gracer mit 1310 Kilo das höchste Gewicht auf die Waage.

Total 184 Stiere, eingeteilt in 28 Abteilungen, erhielten dieses Jahr die Herdebuchprämierung. Oberpreisrichter und Stierenmarktleiter Philipp Dahinden sagte: «Die Qualität in der Breite, vor allem bei den jüngeren Stieren unter zwei Jahren, war bei Brown Swiss im Vergleich zu den Vorjahren etwas unterschiedlich. Dafür sah es bei den jungen Original-Braunviehstieren deutlich besser aus. Dort hatte es in der Spitze gleich mehrere Kandidaten, die den Mister-Titel verdient hätten. Die Altstiere zeigten hingegen gute bis sehr gute Qualität.» Speziell lobte er die zwei Mister der älteren Kategorie. «Sie verkörpern für mich das lebendige Zuchtziel der Zuchtrichtung bei OB und BS im idealen Mass, vor allem bezüglich Langlebigkeit und Funktionalität.» Bei der Instruktion des Expertenteams wurde vorgängig verstärkt darauf hingewiesen, vermehrt auf die Funktionalität der Stiere und auf die Fundamente zu achten, was dann auch von allen umgesetzt wurde. Die Stärke des Fundaments als Rassenvorteil fängt gemäss Philipp Dahinden schliesslich schon bei den männlichen Tieren an und ist deshalb ein wichtiger Punkt.

Gewinner der Stierwettbewerbe

Am vergangenen Mittwoch wurden alle Abteilungssieger im Ring geehrt. Gleich acht Stiere (sechs OB plus zwei BS), und damit einige mehr als in den Vorjahren, erhielten eine Goldmedaille. Zusätzlich wurden 22 Silber- und 40 Bronzemedaillen vergeben.

Mit BS-Stier Gracer von Kevin Züger aus dem schwyzerischen Vorderthal verteidigte bei den BS-Stieren der grösste und schwerste Stier auf Platz seinen Titel Mister BS ZM Zug aus dem Vorjahr souverän. BS-Junior-Champion wurde Luchs von Beat von Rickenbach jun. aus Steinerberg (SZ).

Mit Einar, von Martin Schrepfer aus dem zürcherischen Wald, gab es auch bei den OB-Seniorstieren einen Titelverteidiger, der sich Mister OB ZM Zug 2024 nennen darf. Bei der OB-Junior-Misterwahl siegte schliesslich Harry. Auch dieser Stier gehört dem erfolgreichen OB-Züchter Martin Schrepfer.

Martin Schrepfer aus dem zürcherischen Wald gewinnt den Betriebscup am Zuger Stierenmarkt. Bilder: Braunvieh Schweiz
Martin Schrepfer aus dem zürcherischen Wald gewinnt den Betriebscup am Zuger Stierenmarkt. Bilder: Braunvieh Schweiz

Betriebscup und Spezialpreise

So erstaunt es nicht, dass es beim Betriebscup mit Martin Schrepfer einen klaren Sieger gab. Er gewann vor den Gebrüdern Winterberger aus dem bernischen Meiringen und Ruedi Reichmuth-Beeler aus Rothenthurm, Kanton Schwyz. Mit ihm kam auch wieder einmal ein BS-Züchter aufs Podest, nachdem der Betriebscup in den letzten Jahren meist eine reine OB-Angelegenheit war.

Als zusätzliche Attraktion gab es wieder einen Genetikpreis zu gewinnen. Beim OB sicherte sich mit Aron, von Beat und Nadine Iten-Imgrüth aus Unterägeri, ein Zuger den ersten Rang. BS-Sieger wurde Sem von Jürg Ammann aus Alt St. Johann.

Der Stierhandel lief ähnlich bezüglich der Anzahl verkaufter Stiere wie im Vorjahr. Letztlich wechselten bis 17 Uhr total 17 Stiere (Vorjahr 19) oder gut 9 Prozent (Vorjahr 10 Prozent) für durchschnittlich 2806 Franken (Vorjahr 2916.–) die Hand. Der Höchstpreis betrug dabei 3500 Franken (Vorjahr 4500.–).

… und zum Dritten

Am zweiten Stierenmarkttag stand für viele die Auktion im Mittelpunkt. Sie wurde dieses Jahr zum 40. Mal durchgeführt und feierte damit ein kleines Jubiläum. Zudem fungierte mit David Amrein erstmals ein neuer Auktionator. Die Auktion gilt als qualitativ hochstehend und ist jeweils wegweisend für die kommende Viehhandelssaison. Deshalb waren alle auf den Verlauf gespannt. Die angebotene Qualität der Kälber, Rinder und Kühe bewegte sich auch dieses Jahr wieder auf einem Topniveau.

Geboten wurde live wie auch online. Die 38 Tiere konnten im Schnitt zu 4745 Franken (Vorjahr 4552.–) verkauft werden, was einem hervorragenden Durchschnittspreis entspricht. Den Höchstpreis erzielte das Rind Bachmann’s BS Jeff Jess mit stolzen 7200 Franken. Wie in den Vorjahren wurde auch online fleissig mitgeboten.

Viel Schweizer Genetik

Die Schweizer Genetik dominierte auch dieses Jahr bei den Auktionstieren. Über 86 Prozent der Vatertiere stammen aus dem Inland. Total hat es mit 37 verschiedenen Stieren viele unterschiedliche Väter; einzig Brice taucht sieben Mal als Vater auf. Vom Stier Bender gab es sechs Töchter. Ausserdem waren mit sieben Original-Braunvieh-Rindern rund zwölf Prozent OB-Tiere im Katalog aufgeführt.

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