VESTG auf Reisen: Auszeit am Bayrischen Meer

Vom 7. bis 10. Oktober reisten 80 Personen mit dem Verein ehemaliger Schüler St. Galler Landwirtschaftsschulen in den Chiemgau und nach Salzburg. Das Reiseprogramm war vielfältig. Es gab Betriebs- und Stadtbesichtigungen.

Rund 80 Personen waren bei der VESTG-Reise dabei. Bilder: zVg.
Rund 80 Personen waren bei der VESTG-Reise dabei. Bilder: zVg.

Bereits ziemlich früh am Montagmorgen trafen 80 Reisende zum Morgenessen am Landwirtschaftlichen Zentrum St. Gallen (LZSG) in Salez ein. Es waren Mitglieder des Vereins ehemaliger Schülerinnen und Schüler St. Galler Landwirtschaftsschulen (VESTG), die gemeinsam im Car zur Vereinsreise aufbrachen.

Eindrücklicher Holzbetrieb

Nach dem Morgenessen ging die Reise los: Die beiden Cars von Holenstein Reisen überquerten die Grenze und fuhren via Feldkirch–Arlberg–Innsbruck nach Fügen. Dort erwartete alle ein reichhaltiges Mittagessen hoch oben in der «SichtBAR» in der «HolzErlebnisWelt FeuerWerk» der Binderholz in Fügen. Aussen auf dem Balkon, hoch über dem eindrücklichen Betrieb, konnte anschliessend das emsige Treiben auf dem riesigen Areal des Werkgeländes der Binderholz verfolgt werden. Eindrücklich ist übrigens auch die Verarbeitungszahl. Täglich werden hier rund 4500 Festmeter Rundholz per LKW oder mit der Bahn angeliefert. Das Holz kommt vor allem aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Es wird nach der Entrindung, Sortierung und dem Abmass zu Schnittholz, Profilholz und Hobelware verarbeitet.

Nach diesem eindrücklichen Betrieb am Eingang des Zillertals ging es weiter durchs Inntal und die Reisegruppe überquerte die Grenze zum Chiemgau, wo sie schon nach kurzer Zeit das hübsche Städtchen Rosenheim erreichte. Das Hotel Höhensteiger in Rosenheim war denn auch das Domizil für die folgenden drei Tage. Es blieb noch etwas Zeit für einen Besuch in der Innenstadt, dann wurden die Zimmer bezogen und das Nachtessen eingenommen.

Bei der Binderholz in Fügen werden täglich rund 4500 Festmeter Rundholz angeliefert.
Bei der Binderholz in Fügen werden täglich rund 4500 Festmeter Rundholz angeliefert.

Blick in die EM-Chiemgau

Auf dem Programm vom Dienstagvormittag stand die Besichtigung der EM-Chiemgau, Christoph Fischer GmbH, in Stephanskirchen. Es ist dies eine Unternehmung, die Produkte auf Basis von Effektiven Mikroorganismen (EM) und Lösungen für eine gesunde, und wenn möglich, ökologische Landwirtschaft und Lebensweise entwickelt. Der Geschäftsführer Christoph Fischer begrüsste die Reisegruppe und Claudia Crawford hielt anschliessend einen spannenden Vortrag über die Firma. Danach wurde die Schar, je nach Interesse, zum Thema Landwirtschaft, Garten und Reinigung oder für einen Betriebsrundgang aufgeteilt. So konnte man viel Spannendes zu den gewählten Themen in diesen Workshops erfahren.

Kurz vor Mittag ging die Reise weiter in Richtung Chiemsee, auch Bayrisches Meer genannt, wo ein Schiff wartete, das die Gruppe zur Herreninsel brachte. Der Chiemsee ist der grösste See Bayerns. Mit einer Fläche von 79,9 Quadratkilometern ist er nach dem Bodensee und der Müritz der drittgrösste See Deutschlands. In der Schlosswirtschaft der Herreninsel nahmen die Reisenden das Mittagessen ein. Danach blieb noch Zeit für einen Spaziergang zum Neuen Schloss Herrenchiemsee. Dieses wurde in den Jahren 1878 bis 1886 durch König Ludwig II. von Bayern im Stil des Neubarocks erbaut. Als architektonisches Vorbild diente ihm dabei das Schloss Versailles.

In der Edelbrandmanufaktur Guggenbichler in Frasdorf durfte auch degustiert werden.
In der Edelbrandmanufaktur Guggenbichler in Frasdorf durfte auch degustiert werden.

Edelbrände in Frasdorf

Wieder zurück auf dem Festland, ging es weiter zur Edelbrandmanufaktur Guggenbichler in Frasdorf. Dort wurde die Gruppe von Brennmeister und Besitzer Johann Guggenbichler bereits erwartet. In seinem wunderschönen Brennereilokal erfuhren die Teilnehmer von ihm, wie hier seit 1829 kostbare Edelbrände aus vollreifem und handsortiertem Obst und Beeren entstehen. Die Besonderheit dieser Herstellung liegt in der Liebe zum Detail und der richtigen Auswahl der Ausgangsprodukte sowie im bereits langjährigen Erfahrungsschatz von Johann Guggenbichler. Nach diesen spannenden Begebenheiten durfte natürlich das Verkosten einiger Edelbrände nicht fehlen und der eine oder andere kaufte sich im Ladenlokal auch noch ein feines «Schnäpsli».

Nach einer kurzen Carfahrt genoss die Reisegruppe das Nachtessen in Sallers Badehaus am Chiemsee.

Spannendes Salzburg

Am Mittwoch stand Salzburg auf dem Programm. Aufgeteilt in vier Gruppen, führten Stadtführerinnen die Reisegruppe auf einen gemütlichen Spaziergang vorbei am Schloss Mirabell mit seinen wunderschönen Parkanlagen. Anschliessend ging es über den Wilhelm-Kaufmann-Steg mit seinen Liebesschlössern Richtung Innenstadt und Altstadt. Auf diesem rund zweistündigen Spaziergang erfuhren die Gruppen viel Interessantes über die Geburtsstadt Mozarts.

Zum Mittagessen kehrte die Gruppe im ältesten Restaurant Europas, dem St.-Peter-Stiftskulinarium, ein. Dort werden seit über 1200 Jahren Gastlichkeit und Gaumenfreuden gelebt. Es befindet sich gleich unterhalb der Festung Hohensalzburg. Anschliessend blieb freie Zeit, die für einen Besuch der Festung, eine Fiaker-Fahrt durch die Altstadt, einen Stadtbummel, den Besuch eines Cafés, oder natürlich für den Einkauf der berühmten Mozartkugeln genutzt wurde. Diese erfand übrigens der Salzburger Konditormeister Paul Fürst im Jahre 1890 und schon 1905 erhielt er bei einer Pariser Ausstellung eine Goldmedaille dafür.

Mit vielen Eindrücken ging es am späteren Nachmittag zurück ins Hotel Höhensteiger. Dort gab es neben dem Nachtessen auch musikalische Unterhaltung.

In Salzburg gab es viel zu entdecken.
In Salzburg gab es viel zu entdecken.

Haflinger und Braunvieh

Am nächsten Tag hiess es wieder Koffer packen. Der letzte Tag der Reise stand im Zeichen der Tiere. Via Bad Tölz ging es nach Rosshaupten im Allgäu, wo alle auf dem Haflingerhof auf dem Vordersulzberg erwartet wurden.

Umgeben von Edelblut-Haflingern, erlebte die Gruppe Engelbert Linder, den Gründer dieses Gestütes, in seinem vollen Element. Erst folgte sie im Heutenn seinen spannenden Ausführungen, dann präsentierte Tochter Julia drei ihrer Haflinger draussen auf dem Reitplatz.

Nach einer kurzen Fahrt erreichten die Reisenden anschliessend den Berghof Babel auf 840 Metern über Meer. Er liegt oberhalb des idyllischen Dorfes Wald im Allgäu, wo die Gruppe bereits zum Mittagessen erwartet wurde. Danach wurden der landwirtschaftliche Betrieb, der weit über die Grenzen für seine Braunviehzucht bekannt ist, und die Käserei besichtigt. Zum Betrieb gehören u.a. auch ein Gästehaus, ein Restaurant, eine kleine Brauerei und ein Pferdestall mit Reitplatz. Der Betrieb wird von Herbert und Monika Babel sowie von den Söhnen Tobias (Landwirtschaftsmeister), Michael (Küchenchef und Hotelfachmann) und Simon (Fachmann in Molkerei und Käseproduktion) geleitet.

Tief beeindruckt von diesem grossen und engagiert geführten Grossfamilienbetrieb stieg die Gruppe wieder in ihre zwei Cars zu und trat den Heimweg an. Der Weg führte meist über Land durchs Allgäu bis nach Bregenz. Im Burgrestaurant Gebhardsberg hoch über Bregenz gab es noch einen Imbiss und alle staunten über den einmaligen Ausblick von dort über fast den ganzen Bodensee oder Richtung Rheintal und Bündnerland. Nach dieser gemütlichen Einkehr hiess es Abschied nehmen.

Noch einmal 2025

Aufgrund der grossen Nachfrage wird diese Reise nächstes Jahr nochmals durchgeführt, und zwar vom Montag, 13. bis Donnerstag, 16. Oktober 2025. Interessierte melden sich beim Verein VESTG oder direkt beim Carunternehmen der Familie Holenstein (info@holensteinreisen.ch) in Bazenheid.

Die Edelblut-Haflinger in Rosshaupten begeisterten.
Die Edelblut-Haflinger in Rosshaupten begeisterten.

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