Ehrungen des St. Galler Braunviehzuchtverbands
An der Delegiertenversammlung vom vergangenen Samstag in Goldingen wurden 69 Kühe, welche es 2021 auf die Liste der 100 000-er Kühe geschafft haben, geehrt. Zudem gab es Informationen zur Zukunft der Gemeindeviehschauen. Der Kanton möchte nämlich künftig auf die Förderung der Viehschauen verzichten.
Vergangenen Samstag folgten 115 Delegierte und 22 Gäste der Einladung des St. Galler Braunviehzuchtsverbands und informierten sich über das Geschäftsjahr, Herausforderungen in der Zukunft und bestaunten die schönsten und geehrten Zuchttiere (an der Leinwand).
Zu Beginn gab es eine ordentliche Begrüssung im Jubiläumsdorf; in Goldingen durfte der Viehzuchtverein heuer nämlich sein 125-Jahr-Jubiläum feiern. Andreas Wittenwiler, Präsident des St.Galler Braunviehzuchtverbands, begrüsste die Delegierten und Ehrengäste und dankte dem Viehzuchtverein Goldingen für die Organisation und den Frauen für die Dekoration. Reto Gubelmann, Gemeindepräsident Eschenbach, wartete mit interessanten Zahlen zur Landwirtschaft in der Gemeinde auf und Hubert Kühne, Präsident des Viehzuchtvereins Goldingen, schaute auf eine erfolgreiche Jubiläumsschau im Oktober zurück und lobte den bemerkenswerten Fortschritt der Goldinger Braunviehzüchter.
St.Galler Topleistungen
Reto Grünenfelder, Präsident von Braunvieh Schweiz, stellte die Kühe und die Rangierung vor. Bei sechs geehrten Kühen heisst der Vater Tau, bei fünf Jolden und bei vieren Wurl. 16 Kühe haben bereits Vorfahren mit über 100’000 Kilo Milchleistung. Sechs Kühe allein kommen aus Mörschwil. Ebenso sind die Topwerte interessant: 13 180 Kilo, 31,4 Kilo pro Lebendtag, vier Prozent Eiweiss, Zellzahl 16 und 80 Tage Serviceperiode.
Drei Ehrungen von ganz speziellen Kühen behielt Reto Grünenfelder zurück, nämlich jene von Wagor Habella, Jolden Calanda und Pixton Finesse. Die St. Galler Braunvieh-Legende Wagor Habella von Martin Holenstein aus Stein (sechsmal Miss Fitness SG, 13 180 kg, 3.8 % E, 77 ZZ, 98 P/88 SP, 117 000 kg, 31.4 kg) war extrem leistungsfähig und wies sehr guten Eiweissgehalt, Fitness sowie Eutergesundheit auf. Reto Grünenfelder ist überzeugt, dass es in der Geschichte der St.Galler Braunviehzucht nicht so schnell wieder eine Habella geben wird. Auch Jolden Calanda von Hansueli Tischhauser aus Krummenau (100’263 kg, 4.23 % F, 3.62 % E) war eine mustergültige Kuh, mit sehr guter Fitness und Milchleistung und zudem Olma-Liebling. Bei Pixton Finesse von Hansruedi Ackermann aus Wittenbach, (13’164 kg, 28.8 kg; Mutter: 127 000 kg, Grossmutter: 106 000 kg, Ururgrossmutter 103 000 kg), ist absolut sensationell, dass sie in vierter Generation über 100 000 Kilo ausweisen kann. «Das gibt es in der Schweiz nicht sehr oft», führte Reto Grünenfelder aus.
Die 150 000-er Kühe sowie die 125000-er Kühe (siehe Kasten) wurden schon an der Delegiertenversammlung von Braunvieh Schweiz in Zug geehrt.
Zum dritten Mal
51 Betriebe schafften es diesmal auf die Betriebsmanagementsliste. Neun Betriebe wurden geehrt, welche in den Jahren 2020 oder 2021 zum dritten Mal auf der Betriebsmanagementliste aufgeführt sind. Es sind dies Christoph Dörig aus Gossau, Martin Holenstein aus Stein, Marcel Raymann aus Ricken, Erwin Schweizer aus Flawil, Christian Züst aus Nassen, Walter Künzle aus Wildhaus, Markus Rohrer aus Haag, Edwin Schirmer aus Goldingen und Aaron Schweizer aus Degersheim.
20 Jahre und immer noch fit
Reto Grünenfelder übernahm auch die Ehrung der zwanzigjährigen Kühe, welche 2020 und 2021 ihren runden Geburtstag feiern konnten. Es sind dies: Again Helvetia von Kurt Strassmann aus Fischingen, Dandy Merla von Hansueli Roth aus Hemberg, Strubi Valenzia von Samuel Blatter aus Wattwil, Mars Maya von Walter Beusch-Tinner aus Sevelen, Prophet Donna von Andreas Guntli aus Buchs, Playboy Theres von Fredi Louis aus Ennetbühl und Nando Felmi von Michael Hofstetter aus Ricken.
Zukunft der Viehschauen
Mathias Eggenberger, Vizepräsident des St.Galler Braunviehzuchtverband, informierte, dass die Finanzierung der Gemeinde-Viehschauen im St.Galler Landwirtschaftsgesetz Artikel 5 verankert ist und in der Vollzugsverordnung Artikel 24 sind die Aufgaben der Gemeinden dazu geregelt. Im Rahmen der Neuausrichtung der Landwirtschaft im Kanton, der AP 2020/2024, hat der Regierungsrat in einem Massnahmenpapier festgehalten, auf die Förderung von Viehschauen zu verzichten. Dies kam in die Vernehmlassung.
Seitens St. Galler Braunviehzuchtverband folgte eine Stellungnahme, wie wichtig die Viehschauen sind, auch als Verbindung von Bauern und der nichtbäuerlichen Bevölkerung. Es stellte sich heraus, dass die Gemeinden fakultativ die Viehschauen in Zukunft fördern könnten. Anschliessend fand eine Zusammenkunft zwischen Bruno Inauen, Leiter des St. Galler Landwirtschaftsamts, Beat Tinner, Vorsteher des St. Galler Volkswirtschaftsdepartements, Peter Nüesch, Präsident des St. Galler Bauernverbandes und Rolf Huber, Präsident der Vereinigung St. Galler Gemeindepräsidenten, statt. Es zeichnete sich ab, dass viele Gemeinden wohl nicht bereit gewesen wären, noch mehr zu finanzieren, sie leisten schon heute sehr viel für die Gemeindeviehschauen. Dazu kam das Argument, dass es nicht gut ist, wenn eine Aufgabe kantonal so weit gestreut ist, wenn diese auf die Gemeinde verteilt wird und der Kanton sich zurückzieht. Die Verhandlungen zeigten Wirkung und so wurde die Leistungsvereinbarung auf vier Jahre verlängert. «Das gibt uns eine Planungssicherheit», erklärt Mathias Eggenberger. Dennoch hat der Verband Hausaufgaben, so werden die Kosten des Sekretariats nicht mehr vom Kanton übernommen und es muss nach einer Lösung gesucht werden. Mathias Eggenberger betonte, dass das Verständnis da ist, dass der Kanton immer wieder generell kritisch Leistungen überprüfen muss und dankte Beat Tinner und Bruno Inauen für das Entgegenkommen bei den Gemeindeviehschauen.
Geschäfte angenommen
In seinem Jahresbericht schaute Präsident Andreas Wittenwiler auf das turbulente Landwirtschaftsjahr 2021 zurück, mit den Themen Ernährungssicherheit, Massentierhaltungsinitiative, Direktvermarktung und dem guten Image der Bauern, welches gefördert und Sorge getragen werden muss. In einem weiteren Traktandum schlug er das Abstimmungsprotokoll der schriftlichen Abstimmung 2021 zur Annahme vor. Dies wurde auch so angenommen. Der Jahresbeitrag wurde auf 60 Rappen pro Herdenbuchtier festgesetzt. Auch die Jahresrechnung 2021 wurde angenommen.
150 000, 125 000 und 100000 Kilo Milch
150 000 Kilo Milch: Denver Mandel von Andreas Studach aus Mörschwil und Dombo Sarine von Hubert Kühne aus Goldingen
125 000 Kilo Milch: Pixton Devi von BZG Broder-Grünenfelder aus Sargans, Elvei Fürstin von Hansruedi Ackermann aus Wittenbach, Picard Farmerin von Pius Giger-Raymann aus Schänis, Denver Jolina von Rolf Bänziger aus Grub, Wurl Wurli von Christian Bischofberger aus Schönengrund, Pounce Fix von Matthias Schwendener aus Sevelen, Denmark Dubi von Daniel Stricker aus Niederwil, Pat Arnika von Markus Eicher-Oberholzer aus Engelburg, Zaster Fera von Hansruedi Ackermann aus Wittenbach, Wurl Fortuna von Christian Bamert-Weishaupt aus Mühlrüti und Skip Zita von Markus Fust aus Dreien.
100 000 Kilo Milch: Verdinand Fanni von Hansruedi Ackermann, Wittenbach; Pixton Finessa von Hansruedi Ackermann, Wittenbach; Jongleur Angela von Karl Alpiger, Alt St. Johann; Agio Cagi von Markus Baumgartner, Mörschwil; Glenn Cliba von Markus Baumgartner, Mörschwil; Polo Fink von Urs Bernold, Walenstadt; Politan Flora von Urs Bernold, Walenstadt; Domi Aula von Katrin und Ivo Bertsch-Danzeisen, Degersheim; Pelgor Fiesta von Markus Brägger-Bossart, Lenggenwil; Pax Hurra von Markus Brägger-Bossart, Lenggenwil; Wurl Berta von Ueli Brunner, Ganterschwil; Kadi Uta OB von Alois Bürgler, Nesslau; Tango Hera von Christian Eggenberger, Gams; Tau Träumli von Stefan Flammer, Bronschhofen; Tau Zola von Daniela Fraefel, Niederstetten; Jolden Roldi von Wendel Gassner, Flums; Texas Patricia von GG Markus und Pascal Brunner, St. Peterzell; Nesta Hanna von Global View Genetics, Muolen; Beethoven Tosca vom Gutsbetrieb Schloss Watt, Mörschwil; Capri Toscana vom Gutsbetrieb Schloss Watt, Mörschwil; Vasir Zyra von Bernhard Halter, Rebstein; Dart Dorli von Michael Heeb-Muntwyler, Rüthi (Rheintal); Grazio Genua von Armin und Irene Helg, Waldkirch; Jolden Raina von Armin und Irene Helg, Waldkirch; Goliath Laurena von Josef Hinder, Bronschhofen; Jolden Madonna von Georg Hofmänner, Sevelen; Waldo Polly von Georg Hofmänner, Sevelen; Brookings Habella von Martin Holenstein, Stein; Prunki Perle von Markus Hollenstein, Niederbüren; Manuel Nora von Beat Inauen, St. Gallen; Tau Ursi von Mathias Jud, Necker; Pelux Monika von Bernhard Kobler-Benz, Oberriet; Wurl Leni von Hansjürg Kressig, Eichberg; Milton Doris OB von Peter Krieg, Eschenbach; Putin Perla von Hubert Kühne, Goldingen; Wagor Diba vom LZSG, Gutsbetrieb Rheinhof, Salez; Tau Duska von Bruno Manser, Muolen; Bordo Jarin von Ruth Marti, Schänis; Agenda Jakarta von Hans-Jörg Meier, Waldkirch; Glenn Senta von Markus Müller, Heiligkreuz; Brunello Leandra von Peter und Mathias Nüesch, Widnau; Polykarp Orina von Peter und Mathias Nüesch, Widnau; Joel Nikki von Hans Pernet, Haag; Vigor Erna von Andreas Räss, Andwil; Dago Fabiola von Andreas Räss, Andwil; Eagle Leandra von Markus Rohrer-Salzmann, Haag; Jongleur Klara von Michael Roth, Bächli; Tau Melina von Toni Rüegg, Ricken; Ossido Fränzi von Stefan Rüttner, Vilters; Denver Cora von Adrian Rutz, Niederbüren; Iwan Victoria von Stefan Rutz, Wolfertswil; Wurl Lara von Edwin Schirmer, Goldingen; Alonso Möwe von Edwin Schirmer, Goldingen; Beno Sibille von Peter Schlauri, Gossau; Agio Puma von Matthias Schwendener, Sevelen; Goliath Golda von Daniel Seliner, Schänis; Wurl Erosa von Armin Sonderegger, Oberriet; Pixton Plies von Albert Steger-Graber, Altstätten; Tau Tabea von Martin Steiner, Gossau; Terano Zebra von Heini Stricker, Mörschwil; Vigor Lega von Andreas Studach, Mörschwil; Jolden Betzi von Hansueli Tischhauser, Krummenau; Jolden Calanda von Hansueli Tischhauser, Krummenau; Polo Gisela von Hansueli Tischhauser, Krummenau; Proco Betti von Urs Tschumper-Roth, Wattwil; Moiado Jolanda von Urs Tschumper-Roth, Wattwil; Eagle Mary von Hans Vetsch, Grabs; Parko Berta von Norbert Weber, Waldkirch