Blooming Medina ist neue Champion

Am vergangenen Samstag fand in Appenzell die siebte Braunviehausstellung statt. Die Veranstalterin, die Züchtergruppe Appenzell Innerrhoden, verzeichnete mit rund 110 Ausstellungskühen und -rindern eine gute Beteiligung. Die Ausstellung mit zahlreichen Wahlen und dem Jungzüchterwettbewerb war ein Anziehungsmagnet und lockte viel Publikum an.

Wahl zur Champion

Dem Experten Beat Betschart aus dem zugerischen Menzingen oblag die anspruchsvolle Aufgabe, die neue Champion auszuwählen. Es standen zwölf Kühe im Final. «Das Line-up begeistert. Hier in Appenzell wird für die Braunviehzucht viel geleistet», sagte der Experte, während er die Kühe umrundete. Überzeugt tippte Beat Betschart die Kühe mit den Katalognummern 30, 41, 51, 59, 70 und 79 an. «Jawohl, das sind die letzten sechs Kühe. Diese definieren das Zuchtziel von Braunvieh», begründete der Fachmann seine Auswahl. «Es wird eine enge Entscheidung, es gibt ein Herzschlagfinale.» Die Spannung war nicht nur bei den Ausstellern gross; genauso auch beim fachkundigen Publikum. Während der Experte konzentriert das Sextett beurteilte, wurden in den Zuschauerreihen erste Prognosen gestellt. Das Rennen machte die herausragende Blooming Medina von Josef Inauen. Sie überzeugte den Richter mit ihrer Vitalität. Im Vergleich zur Vize-Champion hat sie ein Kalb mehr und ist ein Jahr älter. Vize-Champion wurde Calvin Gerda von Jakob Fuster.

Der Experte Beat Betschart führte mit viel Fachwissen und Berufserfahrung durch die verschiedenen Wahlen. Der Zuger verrichtete seine Aufgabe bravourös und hatte auch den Zeitplan fest im Griff. Seine Begründungen waren kurz und prägnant: Diese Kuh ist noch ein «Spürchen» korrekter im Euter, diese Kuh hat einen hervorragenden Rahmen, schaut die Power dieser Kuh an, das lange, breite Euter ist beeindruckend, eine frische Kuh mit Feinheiten, das Voreuter ist gewaltig mit vier perfekt sitzenden Zitzen. Auch kleine Kühe haben eine Chance oder von einer solchen Kuh kann man nur träumen. Ringwoman Eliane Berner und Ringman Ueli Stricker waren dafür besorgt, dass im Ring alles speditiv ablief. Für Charme sorgten die Ehrendamen Sonja Inauen und Tanja Fuster. Das Ausmarchen der Siegerinnen in den verschiedenen Kategorien war anspruchsvoll.

So sagte der Experte in der Abteilung 9 (ältere Kühe mit einer Lebensleistung über 50 000 Kilo), er müsse Prioritäten setzen: «Keine dieser Kühe hat den letzten Platz verdient.» Zur Siegerin kürte Betschart die am 1. August 2015 geborene Blooming Medina, die kurze Zeit später auch die Champion-Wahl für sich entschied. Der Züchter von Medina ist Josef Inauen-Inauen aus Meistersrüte, seines Zeichens der Vater vom Eigentümer Josef Inauen. Den Genetikpreis gewann Dominik Sutter aus Meistersrüte mit seiner dreijährigen Pete Blüemli. Huge Tosca von Markus Dörig aus Haslen wurde in der Kategorie Schöneuter 1. Laktation Erstplatzierte vor Macario Rasta von Emil Enzler aus Appenzell. Bei der Wahl zur Jungkuh-Champion tauschten diese beiden jungen Kühe die Plätze: Rasta wurde Jungkuh-Champion und Tosca Vize-Jungkuh-Champion. Zwei Phil-Töchter aus Meistersrüte standen bei den Schöneutern 2. und 3. Laktation zuoberst auf dem Podest: Erste wurde Phil Rayana von Christoph Inauen, vor Phil Patricia von Josef Inauen. Beim Titel Schöneuter 4. und ff. Laktation setzte der Experte Calvin Gerda von Jakob Fuster auf den ersten und Enrico Sawi von Martin Räss auf den zweiten Platz.

Abend für die Jungzüchter

Der Abend gehörte dem Nachwuchs. Die ehemalige Braunviehkönigin Eliane Berner und der Experte Beat Betschart richteten die Jungzüchterwettbewerbe. Champion-Rind 2023 wurde Jongleur Ebby von Josef Inauen aus Meistersrüte, vor Bender Silvana von Dominik Sutter, ebenfalls aus Meistersrüte. Der Obwaldnerin Eliane Berner oblag die ehrenvolle Aufgabe, den besten Vorführer zu bestimmen. Den Vorführwettbewerb gewann – und es sollten wieder zwei aus Meistersrüte sein – Thomas Inauen vor Urban Graf. Als versierter Speaker amtete Thomas Gantenbein aus Oberegg.