Zweite Jubiläumsreise Meisterbauern ins Tessin 

Die Meisterlandwirte des Jahrgangs 1997 vom Rheinhof Salez begaben sich zum 25-jährigen Jubiläum auf eine Reise ins Tessin. Dort lernten sie viel über die Südschweizer Landwirtschaft.

Die Meisterlandwirte verbrachten ein paar Tage im Tessin. Darüber erzählen sie gleich selbst:

Erster Stop: Bellinzona und Empfang durch Paolo Bassetti, der uns seinen Heimatkanton in drei Tagen nähergebracht hat. Castello di Montebello oberhalb von Bellinzona wurde im 14. und 15. Jahrhundert erbaut. Von hier konnten wir einen herrlichen Überblick über das Tal und auch die Stadt Bellinzona geniessen. Unser erstes Mittagessen nahmen wir auf dem Betrieb La Colombera bei der Familie Tognetti ein. Alles aus eigener Produktion: Fleisch, Schafkäse, Ziegenkäse, diverse Milchprodukte und auch Wein. Hotelbezug war direkt anschliessend in Locarno. Mit «Terreni alla Maggia» in Ascona konnten wir erste Eindrücke über die Tessiner Landwirtschaft gewinnen. 150 Hektaren werden seit etwa 90 Jahren bewirtschaftet, die sich über 14 Kilometer verteilen. Viele eigene Produkte werden aus der Ernte der verschiedenen Feldern hergestellt: Wein, Grappe, Gin, Bier, Reis (Trockenanbau), Polenta und Pasta.

Den Ausklang des ersten Tages genossen wir in einer kleinen Osteria mit einem «Giropizza-Abend» – was so viel heisst wie Pizza am laufenden Band inklusive Dessert-Pizza mit süssem Belag – für uns alle ein neues Erlebnis. Samstagmorgen starteten wir in Cadenazzo mit Besichtigung einer Trocknungsanlage, die zuerst für die Saatmaistrocknung gebaut wurde und jetzt zum Trocknen von Kastanien eingesetzt wird. Paolo Bassetti zeigte uns seine Palette an Tessiner Produkten. Nach einer kurzen Fahrt waren wir auf dem kleinen Bauernhof von Luca Belossi angekommen, der uns die Schneckenzucht näherbrachte. Wir erhielten viele Informationen über dieses kleine, für uns unbekannte Lebewesen. Im Anschluss besuchten wir den Kastanienwald auf dem Monte Ceneri, in dem uns Paolo Bassetti Wissenswertes über die Kastanien erzählte. Nach einem feinen Mittagessen ging es zurück nach Locarno, wo jeder den Nachmittag zur freien Verfügung hatte.

Zum gemeinsamen Nachtessen traf sich die Gruppe dann in einem Restaurant an der Piazza Grande wieder. Bis spät am Abend konnten wir Spaghetti, Pizza, Fleischgerichte und natürlich Desserts geniessen, ein kurzer Schlummertrunk durfte nicht fehlen.

Der letzte Morgen war bereits angebrochen, im Hotel wurde ausgecheckt und die Fahrt ging ins nahe Gordola, das etwas oberhalb von Tenero liegt. Die Fahrt ins Dorf war ein wenig abenteuerlich, konnte doch praktisch auf der ganzen Strecke nicht gekreuzt werden, auf der linken Seite Steinmauern und auf der rechten Seite entweder Häuser oder steile Abhänge. Glück gehabt – ohne Manöver bei der Familie Graziano und Marilena Carrara angekommen. Mit Graziano zusammen ging es in seine Rebberge, die sich allesamt im steilen Gelände befinden. In einem einzigen kleinen Rebberg kann er mit einer Motorkarrette im Herbst die Trauben bei der Lese selbst abführen. Bei den restlichen Rebbergen wird die Ernte in den grossen Behältern gesammelt und dann kommt der Helikopter und transportiert die Trauben ab. Auch die Arbeit, um die Reben zu pflegen, ist nicht ohne in diesen steilen Hängen – aber Graziano ist mit Leib und Seele Winzer und nimmt diese Strapazen gerne in Kauf. Auch im Tessin haben es sich die Wildschweine bequem gemacht und stellen eine Plage dar, wie uns Graziano erläutert, nicht nur bei uns in der Ostschweiz. Beim letzten gemeinsamen Mittagessen dieser Reise wurden wir wiederum verwöhnt und herzlich bedient von den Gastgebern – es fehlte uns an nichts. Und Graziano, der Winzer, Jäger und Wirt, zeigte sich beim anschliessenden Zusammensitzen auch noch als Musiker und spielte uns schöne Tessiner Lieder auf dem Akkordeon vor. 

Die Jubiläums-Meisterlandwirte und ihre Partner und Partnerinnen verbrachten eindrückliche Tage im Tessin. Bild: zVg.
Die Jubiläums-Meisterlandwirte und ihre Partner und Partnerinnen verbrachten eindrückliche Tage im Tessin. Bild: zVg.

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