Dem Zuchtziel nahe

Die fünf Viehzuchtvereine aus dem Neckertal übertrafen an der Neckertaler Braunviehausstellung die Erwartungen der zahlreichen Schaubesucher. Das hohe Niveau der ausgestellten Tiere widerspiegelte die grosse Leidenschaft der dortigen Züchter sowohl bei Brown Swiss als auch beim Original Braunvieh.

Die überzeugenden Neckertaler Kühe bei der Schöneuterwahl Ältere.
Die überzeugenden Neckertaler Kühe bei der Schöneuterwahl Ältere.

Das Neckertal kann als typische Milchwirtschaftsregion bezeichnet werden. Um den Stand der aktuellen Viehzucht zu präsentieren, findet dort in losem Rhythmus eine Regionalschau statt. Das neunköpfige Organisationskomitee mit Präsident Christoph Rhyner profitierte am vergangenen Samstag von herrlichem Frühlingswetter. Den rund 160 Tieren von 52 Züchtern passte dies. Ebenfalls den Zuschauern, die zahlreicher als erwartet an die Ausstellung in Oberhelfenschwil strömten.

Den Aufwand klein halten

«Wir haben für die Schau genügend mitwirkende Braunviehzüchter gefunden. Es war aber auch schon einfacher», erzählte OK-Präsident Christoph Rhyner. Daher habe man sich für ein einfaches Schaureglement eingesetzt. Kein Styling der Tiere, wie es an anderen Schauen oft praktiziert wird. Die geschorenen Tiere vermittelten denn auch eine angenehme Einheit in den 19 Abteilungen. Die Vorschau für die Ausstellung hatte Roman Schirmer erledigt. Es sei relativ leicht gefallen, möglichst viele Züchter zu berücksichtigen. «Die Neckertaler Landwirte überzeugten mich mit dem hohen Niveau der zur Auswahl angemeldeten Tiere. Was heute hier anwesend ist, kann ich gerne verantworten», meinte der anwesende Roman Schirmer gut gelaunt.

Die beiden Miss Neckertal: Kally von Christian Näf und Halina von Roman Näf.
Die beiden Miss Neckertal: Kally von Christian Näf und Halina von Roman Näf.

Straffes Programm

Das Richten der Abteilungen begann um 9 Uhr. Diese Aufgabe übernahmen Andreas Lendi aus Walenstadt, Heini Stricker aus Mörschwil und Andreas Wittenwiler aus Nesslau. In drei der insgesamt 19 Abteilungen waren Rinder einzustellen. Durch das Programm führte Tierzuchtlehrer Christian Manser. «Es ist ein einfaches Arbeiten, wenn das Organisationskomitee so gut besetzt ist wie hier an der Neckertaler Ausstellung», lobte der kompetente Kenner der Viehzucht aus Flawil die Zuständigen. Dank ihm und den eifrigen Vorführern unter der Leitung von Sandro Huser, dem Verantwortlichen für das Schauwesen, ging das dicht gedrängte Schauprogramm problemlos über die Bühne. Als erfreulich könne die Unterstützung des Anlasses durch die Sponsoren bezeichnet werden. «Wir haben diesbezüglich ein recht breites Netz von Interessierten zur Verfügung. Das motiviert uns und ermöglicht es, einen attraktiven Gabentempel zu präsentieren», berichtete der für das Sponsoring zuständige Johannes Näf. Unter den 18 Preisen der Verlosung befanden sich ein Zuchtkalb, zahlreiche Gutscheine und mehr, was denn auch zu einem ertragreichen Losverkauf animierte.

Eifrige Kinder

Zwei Programmfenster gehörten den ihre Kälber präsentierenden Kindern. Diese hatten sich offenbar gut vorbereitet. Die humorvollen Erzählungen über ihre mitgebrachten Tiere lockerte die ohnehin schon gute Stimmung der Besucher noch zusätzlich auf. Einen grossen Wert legte das Organisationskomitee auf die Fitnesswerte der Tiere. So wurde in jeder Abteilung ein Tier gewürdigt, das die wirtschaftlichen Ansprüche Serviceperiode, Zellzahl und Eiweissgehalt am besten erfüllte.

Mit den Kälbern hatten die Kinder ihren grossen Auftritt.
Mit den Kälbern hatten die Kinder ihren grossen Auftritt.

Viele Spezialpreise

Die Mittagspause dauerte eine halbe Stunde. Die von Karin Brunner organisierte Festwirtschaft meisterte den Ansturm der Besucher während dieser kurzen Zeit problemlos. Der Nachmittag war von der Vergabe der Spezialpreise geprägt. Verdiente Rinderchampion wurde Sandro Husers Brice ET Mandy. Den Sieg im Mutter-Tochter-Final holte sich Thomas Gemperle aus St. Peterzell. Mit Calvin Candy und ihrer Tochter Brice ET Bona siegten hier zwei Tiere, die durch absolute Ausgeglichenheit glänzten. Den Schöneuterpreis jüngere Kühe holte sich Sandro Huser mit Glenwood Rihanna, einer Kuh, die mit hoch angesetztem Nacheuter und perfekt verteilten Zitzen herausstach. Als Miss Genetik OB wurde Christoph Rhyners Rino Nadia erkoren; bei den Brown Swiss holte sich Jakob Knaus‘ Bender ET Joi diesen Titel. Als schönste Jungkuh gerichtet wurde Barca Dalida von Ueli Bärtschi. Beim Vereinswettkampf nahmen je vier in verschiedenen Laktationen stehende, vom jeweiligen Verein ausgewählte Tiere teil. Zu den vergebenen Rangpunkten wurde noch der aktuelle Milchwert der Tiere miteinbezogen. Dieses Kriterium war letztlich entscheidend für die Rangierung. Brunnadern siegte vor St. Peterzell, Mogelsberg, Hemberg und Oberhelfenschwil. Schöneutersiegerin OB wurde Lordan Moerli von Chläus Naef aus Schwellbrunn. Den ersten Rang im Schöneuterwettbewerb ältere BS-Kühe holte sich die Superstar-Tochter Jolanda, die im Stall von Christian Näf aus Brunnadern steht. Die Finalistinnen dieses Wettbewerbs in einer Reihe stehend zu betrachten überzeugte vollends. Es zeigte das hohe Niveau der Neckertaler Zucht eindeutig, wie die anwesenden Experten bestätigten. Nun ging es an die Miss-Wahlen. Hecht Halina von Roman Näf holte sich diesen begehrten Preis beim Original Braunvieh. Miss Neckertal bei den Brown-Swiss-Kühen wurde Lennox Kally von Christian Näf aus Brunnadern. Eine perfekte Organisation, eine gute Stimmung und ein hohes Niveau der ausgestellten Tiere erfreuten sowohl die Zuschauer als auch die Teilnehmer. OK-Präsident Christoph Rhyner bedankte sich bei sämtlichen Beteiligten für ihren tollen Einsatz.

Hier geht’s zur Rangliste

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