Neues Stierenmarktkonzept überzeugt

Die 132. Ausgabe des Zuger Stierenmarktes für Braunvieh war mit knapp 10 000 Besuchern an beiden Tagen und Abenden ein im doppelten Sinn «heisses Pflaster». Die Stimmen zum neuen Ausstellungskonzept und auch die Stimmung vor Ort waren positiv.

Inmitten des mondänen Zug – ein Star des Stieremärts: Alino Gracer von Kevin Züger wird Mister ZM Zug bei Brown Swiss. Bilder: zVg.
Inmitten des mondänen Zug – ein Star des Stieremärts: Alino Gracer von Kevin Züger wird Mister ZM Zug bei Brown Swiss. Bilder: zVg.

Am ersten Markttag präsentierten sich 49 Brown-Swiss-Stiere (BS) und 133 Original-Braunvieh-Stiere (OB). Je drei BS- und OB-Experten rangierten die Stiere. Die Jungstiere waren am Morgen und die Senior-Abteilungen am Nachmittag an der Reihe. Mit dem neuen Konzept wurde den Besuchern erstmals eine öffentliche, transparente und kommentierte Rangierung durch diese Experten geboten. Den Stieren kam der Wechsel von Stall zu Aussenbereich über die Mittagszeit entgegen. Trotz Mehraufwand wurde die Sicherheit für Besucher und Tiere grossgeschrieben. Ein Verbesserungspotenzial wurde erkannt und wird für die kommenden Ausgaben des Stierenmarkts überprüft und angestrebt.

In 25 Abteilungen wurden alle 182 Stiere in zwei Ringen beurteilt und rangiert. Der grösste, BS-Stier Cowboy, wies dabei eine Widerristhöhe von 167 Zentimetern auf und der schwerste, OB-Stier Beni, brachte exakt 1310 Kilo auf die Waage. Alle Stiere erhielten die Herdebuch-Prämierung.

Qualität beeindruckte

Die Qualität war gut. Die Stiere präsentierten sich in einem Topzustand. Chefexperte Stefan Hodels Kommentar dazu: «Im Vergleich zu den letzten fünf Jahren war die Qualität der Stiere höher und gleichmässiger in der Breite verteilt. Bei den Mister-Junior-Wahlen konnte aus hervorragenden Stieren ausgewählt werden. Bei den Senioren war die Qualität insbesondere in den Fundamenten und in der Funktionalität hervorragend. Bei OB stand dabei die Bemuskelung im Vordergrund.»

OB-Stier Einar Loma von Andreas Schläpfer aus Wald im Kanton Zürich wird Mister OB ZM Zug.
OB-Stier Einar Loma von Andreas Schläpfer aus Wald im Kanton Zürich wird Mister OB ZM Zug.

Mister-Wahlen und Spezielles

Am Mittwochmorgen wurden die Mister ZM Zug bei den Junior-Stieren gekürt: Bei Brown Swiss gewann Phil Lionel von Patrick Risi aus Buochs, Kanton Nidwalden. Beim Original Braunvieh holte sich Eros Ikarus von Andrin Flückiger aus Eptingen im Kanton Basel-Land den Titel.

Am Nachmittag fanden dann die Mister-Wahlen bei den Senior-Stieren statt. Bei Brown Swiss siegte Alino Gracer von Kevin Züger aus Vorderthal im Kanton Schwyz. Mister OB Senior wurde Valido Einar von Martin Schrepfer aus Wald im Kanton Zürich. Anschliessend wurden die Medaillen verteilt. Dabei erhielten vier Stierenhalter für ihre Stiere eine Goldmedaille. Daneben gab es noch 19 Silber- und 43 Bronzemedaillengewinner. Mister Genetik wurden der OB-Stier Einar Loma von Andreas Schläpfer aus Wald im Kanton Zürich sowie der BS-Stier Optimal Orkan von Martin Künzli aus dem st.-gallischen Dietschwil.

Der Betriebscup war eine reine OB-Angelegenheit: Den Titel sicherten sich Alfred und Judith Anderegg aus Meiringen im Kanton Bern vor den Gebrüdern Winterberger, ebenfalls aus Meiringen, und Eugen Hitz aus dem solothurnischen Trimbach.

Schleppender Stierenhandel

An beiden Markttagen wurden insgesamt 17 Stiere (im Vorjahr 16 Stk.) oder gut neun Prozent (gleich wie im Vorjahr) für durchschnittlich 2856 Franken (im Vorjahr Fr. 3131) verkauft. Der Höchstpreis betrug dabei 3800 Franken (Stand 7. September, 17 Uhr).

Auktion mit Premium-Qualität

Am Donnerstagnachmittag lockte die Versteigerung viele Züchter und Besucher an. Wie in den letzten Jahren wurde die Auktion auch im Livestream ausgestrahlt. Es wurde deshalb auch online mitgeboten.

Die Qualität der angebotenen Rinder und Kühe bewegte sich auf einem hohen Niveau. Die Käufer boten engagiert und die erreichten Preise sind äusserst erfreulich. Alle 45 im Ring aufgeführten Tiere – vom Jungtier über hochträchtige Rinder bis zur frisch gekalbten Jungkuh – fanden einen Käufer. Im Durchschnitt über alle Kategorien wurden 4552 Franken gelöst (Vorjahr Fr. 4703.–), was die Erwartungen erfüllte. Den Höchstpreis erzielte die Palmer-Tochter Pamy mit exakt 10 000 Franken.

Das teuerste Rind, Palmer Pamy, erzielte einen Preis von 10 000 Franken.
Das teuerste Rind, Palmer Pamy, erzielte einen Preis von 10 000 Franken.

Wie immer in den letzten Jahren stammte die meiste Genetik bei den Auktionstieren aus der Schweiz. Der Anteil an Schweizer Vätern betrug 85 Prozent. Mit 38 verschiedenen Stieren gab es eine grosse Vielfalt. Mit Barca und Brice tauchten zwei Schweizer Väter je viermal und damit am häufigsten auf.

Publikumsevent Stierenmarkt

Zug lebt einen Mix aus Tradition und Moderne und in der ersten Septemberwoche geht es vom Business-Meeting zum Stierenmarkt. Der Stierenmarkt war in wichtiger Treffpunkt der Schweizer Braunviehzüchter sowie der Bevölkerung aus dem Raum Zug und Innerschweiz. Ein Stück weit dient er auch der Imagepflege. Der Stierenmakt brachte dieses Jahr bei schönem, warmem Wetter viele Besucher und zufriedene Gesichter.

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