Zwei Frauen mit der Note 6

Eine erfreulich grosse Anzahl an erfolgreichen Bäuerinnen und Bauern konnte anlässlich der Abschlussfeier am Landwirtschaftlichen Zentrum St. Gallen in Salez ihr Diplom entgegennehmen.

Die insgesamt zwölf Meisterlandwirte und die Bäuerin mit höherer Fachprüfung sind stolz auf ihre Ausbildung.
Die insgesamt zwölf Meisterlandwirte und die Bäuerin mit höherer Fachprüfung sind stolz auf ihre Ausbildung.

An der Diplomfeier der höheren Berufsbildung Landwirtschaft in Salez wurden zwei aussergewöhnliche Glanzresultate von Frauen erzielt. So durfte sich Anita Gstöhl aus Eschen im Fürstentum Liechtenstein genauso über die Note 6 als diplomierte Bäuerin freuen wie die frischgebackene Betriebsleiterin Brigitte Koster aus Appenzell-Eggerstanden. Insgesamt durften 94 Berufsleute aus fünf Lehrgängen vergangenen Freitag ihren Abschluss feiern und teils auch das Diplom entgegennehmen.

Als Festrednerin beglückwünschte Hedy Vetsch vom kantonalen Bäuerinnenverband St. Gallen die Absolventinnen und Absolventen zu ihrem Erfolg und überreichte anschliessend die Diplome. «Sie dürfen stolz auf Ihre Ausbildung zurückschauen und Ihren Erfolg geniessen», sagte sie. Dabei betonte sie, wie wichtig die Beziehungen und Freundschaften seien, die während der Ausbildung geknüpft worden seien. «Wir alle wissen, wie wichtig es ist, sich in der Landwirtschaft mit Gleichgesinnten auszutauschen. Ein gutes Gespräch kann in bestimmten Lebenssituationen enorm wichtig sein.» Denn gerade auch in der Landwirtschaft seien die Themen Burnout und Suizid präsent. «Das kann hoffentlich verhindert werden, wenn man sich traut, Hilfe in Anspruch zu nehmen», sagte sie. Einander einen fachmännischen Rat zu geben oder auf ein Problem hinzuweisen, sei oft wertvoll.

Sechs Frauen liessen sich zu Betriebsleiterinnen ausbilden, zusammen mit 27 Männern.
Sechs Frauen liessen sich zu Betriebsleiterinnen ausbilden, zusammen mit 27 Männern.

Gespräche sind wichtig

Hedy Vetsch ermunterte die Fachleute ausserdem, auch in der Politik Spuren zu hinterlassen. «Solch gut ausgebildete Berufsleute braucht es in der Politik, damit unsere Landwirtschaft eine Zukunft hat und wir endlich mehr Planungssicherheit haben», erklärte sie. Wichtig sei auch der Austausch mit der nichtbäuerlichen Bevölkerung. «Machen Sie nicht die Faust im Sack, sondern argumentieren Sie.» Auch im privaten Umfeld seien konstruktive Gespräche wichtig, innerhalb der Partnerschaft und der Generationen. «Nur so kann man miteinander wachsen, leben und Freude daran haben, was man tagtäglich macht.» Denn Herausforderungen, die schwer fallen, gebe es in der Landwirtschaft immer wieder: Ein totgeborenes Kalb oder ein Tier, das eingeschläfert werden muss. «Diese Dinge öffnen uns die Augen wieder für die Wunder, die es ebenso täglich auf dem Bauernhof gibt», sagte Hedy Vetsch.

Anschliessend durften die 20 Bäuerinnen, die den Modulpass abgeschlossen haben, ihr Diplom entgegennehmen. Die Klasse war so gross, dass sie in den praktischen Fächern geteilt werden musste, und auch der Samstag musste als Schultag dazugenommen werden. Seline Heim, Leiterin Bäuerinnenausbildung, bedankte sich deshalb für die Flexibilität der Absolventinnen. Etwas Sorgen machte sie sich allerdings schon, denn jedes Mal bei der Prüfung nahmen die Frauen einen «Appenzeller», erzählte sie mit einem Augenzwinkern.

Bei den 33 Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern mit eidgenössischem Fachausweis waren mit sechs Absolventinnen so viele Frauen vertreten wie noch nie. «Das ist ein neuer Rekord, der mich besonders freut», sagte Koni Höhener, Leiter höhere Berufsbildung Landwirtschaft.

Die 28 kantonalen Absolventinnen der Ausbildung Bäuerin mit eidgenössischem Fachausweis hatten ihre Diplome bereits im Sommer erhalten. Für die Abschlussfeier in Salez hatte sich deshalb über die Hälfte entschuldigt. Am Schluss durften sich die zwölf Meisterlandwirte und die Bäuerin mit höherer Fachprüfung (HFP) über den Applaus der Gäste freuen.

Auch die Bäuerinnen mit eidgenössischem Fachausweis waren zur Abschlussfeier geladen.
Auch die Bäuerinnen mit eidgenössischem Fachausweis waren zur Abschlussfeier geladen.

Die besten Noten

Bei allen Fachausbildungen durften die besten drei Abschliessenden einen Preis entgegennehmen. Bei den Bäuerinnen mit Fachausweis gab es mit der Note 5,4 zwei erste Plätze, nämlich Corina Krauer aus Kaltbrunn und Petra Moser aus Dreien. Mit der Note 5,3 durfte ausserdem Lea Nydegger aus Oberrindal einen Preis entgegennehmen. Koni Höhener freute sich besonders über die Schlussprüfungsnoten von einer 6. Anita Gstöhl liess damit ihre Kollegen Meisterlandwirte hinter sich. Mit 5,1 erreichte Ernst Krapf aus Bichwil die zweitbeste und mit 5,0 Christian Jung aus Niederhelfenschwil die drittbeste Note. Bei den Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern durften hinter Brigitte Koster mit einer 6 Roger Tanner aus Stein und Jürg Müller aus Neukirch mit der Note 5,4 einen Preis entgegennehmen.

Absolventen höhere Berufsbildung Landwirtschaft

Meisterlandwirt/in: Marcel Ammann aus Wattwil, Benny Benz aus Marbach, Urban Frei aus Mogelsberg, Christian Jung aus Niederhelfenschwil, Simon Knöpfel aus St. Gallen, Ernst Krapf aus Bichwil, Dominik Manser aus Flawil, Christoph Odermatt aus Hinwil, Simon Räss aus Hosenruck, Philipp Sager aus Lömmenschwil, Christian Signer aus Herisau und Xaver Tanner aus Stein.

Betriebsleiter/in Landwirtschaft mit eidg. Fachausweis: Josef Ackermann aus Fischenthal, Andreas Aerne aus Lichtensteig, Adrian Bleiker aus Schwellbrunn, Matthias Böhi aus Fischingen, Martin Büeler aus Rüeterswil, Marius Düggelin aus Siebnen, Ueli Egli aus Rehetobel, Florian Eichmann aus Uetliburg, Marco Enderli aus Pfäffikon, Roger Gächter aus Oberriet, Marina Harder aus Untereggen, Stefan Hautle aus St. Gallen, Angela Kohler aus Vättis, Brigitte Koster aus Appenzell-Eggerstanden, Ivo Kuhn aus Dietfurt, Mario Kuhn aus Dietfurt, Marc Lampert aus Gamprin-Bendern, Michael Lenherr aus Gams, Elias Marxer aus Gamprin, Simon Meier aus Mosnang, Laura Meier aus Appenzell, Reto Menzi aus Balgach, Jürg Müller aus Neukirch, Zoe Raimann aus Disentis, Patrik Rohner aus Rebstein, Christoph Schnider aus Gonten, Jonas Schweizer aus Degersheim, Christof Speck aus Appenzell, Christel Steger aus Altstätten, Philipp Stieger aus Oberriet, Roger Tanner aus Stein, Ruedi Vetsch aus Weisstannen und Sebastian Wick aus Mörschwil

Bäuerin mit HFP: Anita Gstöhl aus Eschen

Bäuerin mit eidg. Fachausweis: Michelle Amrein aus Gommiswald, Franziska Arnold aus Nesslau, Luana-Sophia Arpagaus aus Wangs, Melanie Biser aus Uzwil, Julia Brägger aus Oberrindal, Lea Sirkka Brönnimann aus Heerbrugg, Lydia Brülisauer aus Brülisau, Jeanine Egger aus Arnegg, Regina Fässler aus Untereggen, Sara Kaufmann aus Uetliburg, Michelle Kempf-Brunner aus Benken, Sandra Karin Knöpfel aus Hundwil, Corina Krauer aus Kaltbrunn, Melanie Mayer-Stäheli aus Arnegg, Martina Michel aus Oberriet, Maria Mittelholzer-Popp aus Andwil, Stefanie Mosberger aus Bichwil, Petra Moser aus Dreien, Corina Näf aus Brunnadern, Nicole Neuenschwander aus Heiligkreuz, Lea Nydegger aus Oberrindal, Selina Oertig aus Uetliburg, Patrizia Roth-Blatter aus Ebnat-Kappel, Saskia Rüegg-Kessler aus St. Gallen, Nicole Schweizer-Heiz aus Bächli-Hemberg, Rebecca Streule aus Rehetobel, Alina Wehrle aus Engelburg und Jeannine Andrea Widrig aus Mels

Bäuerin mit Modulpassübergabe: Bettina Baumgardt aus St. Gallen, Anja Burkhard aus Flumserberg Bergheim, Leandra Egger aus Gossau, Michaela Eisenhut aus Grub, Francesca Freund aus Bühler, Nadia Fritsche aus Gonten, Jasmin Giger aus Kaltbrunn, Andreas Good aus Sax, Nadine Hürlimann aus Häggenschwil, Martina Kähli aus Rossrüti, Tabea Lehner aus Oberriet, Verena Lusti aus Nesslau, Maria Lutz aus Rheineck, Andrea Meier aus Libingen, Daniela Preisig aus Stein, Irene Rupf aus Salez, Geraldyne Schmid aus Bischofszell, Beatrice Steiner-Husistein aus Bischofszell, Marina Ulrich aus Oberegg und Nadja Wachter aus Azmoos pd.

Insgesamt 20 Bäuerinnen durften ihren Modulpass entgegennehmen.
Insgesamt 20 Bäuerinnen durften ihren Modulpass entgegennehmen.

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