Tamonser Alpkäse mundete am besten

Am letzten Wochenende fand die 14. Alpkäseprämierung auf der Molseralp statt. 426 Konsumentinnen und Konsumenten verkosteten, verglichen und verteilten Punkte an 27 beteiligte Alpen. Am besten mundete der Tamonser Käse vor Walabütz und Tannenboden. Malschüel gewann bei den Ziegenalpen.

 

Gewinner der 14. Alpkäseprämierung auf der Molseralp.
Gewinner der 14. Alpkäseprämierung auf der Molseralp.

Ob mild oder würzig, fein, cremig und aromatisch oder fest im Biss: Alpkäse ist ein genussreiches Lebensmittel, das während rund 100 Tagen im Gebirge hergestellt wird. Welche Alpen der Kantone St. Gallen, beider Appenzell und des Fürstentums Liechtenstein aus der Vereinigung der Alpkäseproduzenten in diesem Sommer den schmackhaftesten Käse produziert haben, dies durfte das Publikum an der 14. Alpkäseprämierung auf der Molseralp bestimmen. Mittlerweile hat die im Jahr 2008 ins Leben gerufene Verkosterei von Käse im Herbst sozusagen Kultstatus erworben. Bestimmt hat dieser vom Ehepaar Vreni und Patrick Mannhart-Kurth sowie Schwägerin Coni Mannhart, aber auch von Vereinsmitgliedern organisierte Event in Flumserberg dazu beigetragen, dass die Jugend, aber auch die Städter vermehrt wieder auf den Geschmack des Naturprodukts Käse gekommen sind. Der überwältigende Besucheraufmarsch auf der Molseralp am letzten Sonntag bei Kaiserwetter dokumentierte dies.

Geschmack variiert

Über den ganzen Sonntag verteilt, dürfte dieser Brauchtumsanlass rund 2000 Personen erfreut haben. Schmeckt er super? Oder nur gut? Hier ein bedächtiges Zunicken. Dort ein zufriedenes Lächeln. Dann der Griff zu Stift und Papier zur finalen Punktevergabe. 426 Personen packten die Gelegenheit beim Schopf und betätigten sich als Gourmetexperten. Sie durften im Stall der Molseralp Käse von 22 Kuhalpen und fünf Ziegenalpen beurteilen. Das passierte im Anonymen, weil nur die Nummer auf dem Tellerrand stand. Damit wurde eine allfällige Befangenheit beseitigt. Quintessenz: Sogar Delegationen von beteiligten Alpen rätselten und «werweissten», unter welcher Nummer sich ihr Produkt verstecken könnte. Unterschiede waren meistens nur in Nuancierungen auszumachen. Urteilsfindungen gestalteten sich damit als eher schwierig.

Gesamtsieger Alpkäse

22 Kuhalpen und fünf Ziegenalpen haben sich mit ihrem in diesem Jahr hergestellten Käse dem Konsumentenwettbewerb gestellt. Dass die Beteiligung von Produzierenden früher höher lag, stimmt bedingt. Gräbt man etwas tiefer, werden die einstigen Teilnehmerrekorde relativiert. Zwischenzeitlich haben sich einige Alpen mit angrenzenden Milchproduzierenden zusammengeschlossen, um einerseits Kosten zu sparen, andererseits damit den Arbeitsaufwand zu reduzieren. Aber auch auf Qualitätssteigerung wurde ein Augenmerk gelegt. Als Beispiel ist Flumserberg herausgegriffen: 50 Bauern haben zusammen mit Ortsgemeinden ein Gemeinschaftsprojekt realisiert. So wird die Milch von neun Alpen und rund 470 Kühen seit dem Mai 2020 in einer neuen Käserei verarbeitet. Über die eigene Marke werden die Produkte parallel dazu besser vermarktet. Resultat: eine Win-win-Situation für alle.

Gewollte Geheimniskrämerei

OK-Chef Patrick Mannhart mit Engvertrauten sorgte dafür, dass von der Anlieferung der Käse bis hin zur Resultatbekanntgabe totale Anonymität gewahrt blieb. Bei der Rangverkündigung am späteren Nachmittag gab Mannhart vor grosser Menge bewusst nur die Gewinner der ersten fünf Kuhalpenplätze preis. Das übrige Teilnehmerfeld wurde gemeinsam auf Rang 6 platziert. Bei den Ziegenalpen wurde nur der Sieger bekannt gegeben. Die weiteren vier Konkurrenten landeten auf dem Ehrenplatz.

Tagessieg für Tamons

Die Sarganser Alp Tamons mit Senn Lukas Andorfer und Zusenn Thomas Feuerstein holte sich den Tagessieg. Mit 88 Milchkühen stellten die beiden auf dem Melser Hinterberg neun Tonnen Käse her. Den zweiten Podestplatz holte sich der Senn von Walabütz, der Flumser Kilian Bless. Der Senner Marco Luchsinger von der Alpkäserei Flumserberg auf der Tannenbodenalp eroberte den dritten Rang an der 14. Alpkäseprämierung.

Umrahmt wurde das Bergfest von den Sarganserländer Musikanten unter der Leitung von Patrick Gründler und Einlagen vom Schällnerclub Flumserberg. Eine besondere Note verliehen auch die Marktstände um die Festwirtschaft, die mit handgemachten Produkten und regionalen Spezialitäten zum Kauf anregten.

 

Die Konsumenten bestimmten, wer den besten Käse hergestellt hatte.
Die Konsumenten bestimmten, wer den besten Käse hergestellt hatte.

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