Ein Besuch bei der Wanderherde

Bereits zum elften Mal lud der Ostschweizerische Schafhalterverein zu seiner winterlichen Fachtagung ein. Dieses Jahr stand ein Besuch bei der Wanderherde von Thomas Nater auf dem Programm. Treffpunkt war im thurgauischen Heldswil.

 

Der Ostschweizerische Schafhalterverein hatte zu einem Besuch der Wanderherde von Thomas Nater eingeladen. Bild: zVg.
Der Ostschweizerische Schafhalterverein hatte zu einem Besuch der Wanderherde von Thomas Nater eingeladen. Bild: zVg.

Rund 60 Personen folgten an einem nebligen Sonntagvormittag im Februar der Einladung des Ostschweizer Schafhaltervereins zur alljährlichen Fachtagung. Die Schäferinnen und Schäfer parkten auf dem Parkplatz eines Industriegebäudes und folgten dem markierten Pfad zu den Schafen. Es zeigte sich rasch: Auch eine grosse Anzahl Schafe, in diesem Fall rund 800 Tiere, sind im freien Gelände nicht ganz einfach zu finden. Der Fussmarsch ging vorbei an winterlichen Ackerflächen, an einer Holunderplantage und reichlich frischem Gras – der Nahrungsgrundlage der Wanderherden.

Wandernde Herde

Thomas Nater betreibt seit drei Jahren selber eine Wanderherde. Die Schafe stammen von vier Besitzern. Rund ein Drittel der Herde sind Mutterschafe mit ihren Lämmern, der Rest Mastlämmer, die mit dem nahrhaften Thurgauer Wintergras zur Schlachtreife gelangen. Die ersten beiden Jahre hatte Thomas Nater jeweils einen Hirten verpflichtet, der die Schafe in seinem Auftrag hütete. Diesen Winter machte er sich selber auf Wanderschaft. Die restlichen Monate des Jahres ist er im Gartenbau tätig.

Im eigenen Bett schlafen

Er übernachtet jeweils zu Hause, da sich sein Wandergebiet rund um seinen Wohnort in Birwinken erstreckt. Maximal fährt Thomas Nater jeweils eine Viertelstunde vom Nachtpferch bis nach Hause. Zusammengeführt wurden die Schafe im Raum Bischofszell, wo die Wanderung im vergangenen Dezember startete und zuerst Richtung Wuppenau führte. Nach der Thurüberquerung vor einigen Wochen und einer Schlaufe bis nach Zihlschlacht-Sitterdorf befinden sich die Schafe nun bereits wieder auf dem Heimweg mit Zwischenstation in Heldswil.

Aktuelle Themen

Die Tagungsteilnehmer aus der ganzen Ostschweiz nutzen den Tag für den persönlichen Austausch. Die Wanderschäfer tauschten sich darüber aus, wie es ihnen gelingt, im Mosaik der gegüllten Flächen noch genügend Futter für ihre Tiere zu finden. Ganz allgemein war die anstehende Moderhinkebekämpfung auf nationaler Ebene ein Thema, der Schlachtlämmermarkt und bereits wieder die bevorstehende Sömmerung.

Besonderes Ambiente

Die Organisation des Anlasses durch Thomas Nater und seine Frau Sonja wurde besonders gelobt. Ein mobiler Pizza-Food-Truck sorgte für die unkomplizierte Verpflegung der Besucher; die ebenso mobile Festwirtschaft auf dem Feldweg trug zur kollegialen Stimmung bei, die zum Fachsimpeln einlud. Dass sich die Schafe ohne grosses Zutun des Hirten während der ganzen Veranstaltung in unmittelbarer Nähe befanden, verlieh dem Anlass ein besonderes Ambiente.

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