Quelle auf der Alp Findels neu gefasst
Im Taminatal nutzen die Ortsgemeinde Pfäfers, der die Alp Findels gehört, und die Wasserkorporation Pfäfers das Wasser der Weertobelquelle gemeinsam. 1979 wurde die Quelle erstmals gefasst. Jetzt wird die Fassung saniert.
Die Weertobelquelle befindet sich auf 1780 Meter über dem Meer an der Ostflanke des Muntaluna und ist von der Kuhalp Findels her nur auf einem schmalen Geisspfad erreichbar.Jörg Nigg, der Präsident der Wasserkorporation Pfäfers, und Alan Germann, Vertreter der Gebäudeversicherung des Kantons St. Gallen (GVSG) haben die Baustelle hoch oben im unwegsamen Gelände am Muntaluna besichtigt. Germann begründete den Besuch so: «Die GVSG redet mit, weil sie 15 Prozent der Baukosten trägt.»
Fliegen statt marschieren
Für Bauführer Thomas Hidber und seinen Mitarbeiter Patrick Willi von der Firma Ackermann Bau AG hatte der Arbeitstag um sieben Uhr mit einem Helikopterflug hinauf zur ausgesetzten Baustelle begonnen. Nigg erklärte: «Fünf Minuten fliegen kostet weniger als zwei oder drei Facharbeiter täglich zwei Stunden marschieren zu lassen.»
«Da wären wir schon vor Arbeitsbeginn platt», lachte Hidber beim Empfang, «so können wir jeweils schon kurz nach sieben frisch loslegen.» Die Arbeit da oben mache Spass. Auch wenn zur Hauptsache mit Pickel und Schaufel gearbeitet werden müsse.
Mondphasen beachtet
Hidber ist, was Quellfassungen betrifft, ein erfahrener Fuchs. Wie bei jedem Quellfassungsprojekt hat er auch diesmal auf den Mondkalender geschaut und erst bei «Obsigend» angefangen zu graben. Am 4. Juli sei die Genehmigung des Amtes für Wald und Landwirtschaft für den Baubeginn eingetroffen. Am Tag darauf sei als erstes eine Helikopterplattform gebaut worden. Wie schon im vergangenen Jahr wurden für das schwere Material ein K-Max Helikopter der Firma Rotex Helicopter AG und ein Ecureuil-Helikopter der Heli-Linth AG eingesetzt.
Die leichteren Lasten bis 500 Kilogramm und das Personal flog Remo Niederer von der Firma Helitamina mit seiner HB-ZYM/MD 530 F / «Lifter».
Es sprudelt glasklares Wasser
Der Einsatz im schwierigen Gelände wurde präzise geplant. Hidber hierzu: «Allein für das Bereitstellen der Werkzeuge und des Baumaterials haben wir zwei Tage investiert. Genau planen und flexibel handeln, lautet die Devise. Bisher hatten wir unwahrscheinliches Wetterglück. Wir sind gut vorangekommen, obwohl wir etliche schwere Gesteinsbrocken wegräumen mussten.»
Als erstes wurde die alte Fassung zurückgebaut. Nach der Freilegung wurde die Quelle neu gefasst und das Wasser in einen neuen Quellschacht geleitet.
Am Tag der Besichtigung war morgens um 10 Uhr soeben der Deckel über der Fassung fertig betoniert worden. Der Blick in den daneben gesetzten Quellschacht zeigte, dass glasklares Wasser sprudelte. «Kaltes Wasser», stellte Bauführer Hidber fest: «Das zeugt von der Qualität der Quelle.»
Verteilung optimieren
Das Wasser der Weertobelquelle, fliesst in der 1979 gegrabenen Leitung zu einer Brunnenstube auf der Alp Findels. Weil die Alp und die Korporation gleichermassen von der Quelle profitieren, werden die Sanierungskosten von 155 000 Franken hälftig geteilt. Um die Verteilung des Wassers künftig zu optimieren, ist oberhalb von Findels ein neuer Schieber und unterhalb der Alp eine neue Brunnenstube gebaut worden.
Brunnenmeister Urs Schwitter und sein Stellvertreter Alex Hörler waren am Tag des «Lokaltermins» damit beschäftigt, die neue Brunnenstube betriebsbereit zu machen. Schwitter, der auch Alpmeister ist: «Nach der Sanierung der Findelser Sennerei im vergangenen Jahr ist nun auch die Wasserversorgung auf Vordermann gebracht und somit die Betriebssicherheit markant verbessert worden. Die Weertobelquelle ist hier oben die Quelle mit der besten Schüttung und der besten Wasserqualität. Selbst jetzt liefert sie trotz der anhaltenden Trockenheit 70 bis 80 Liter pro Minute.»
Die Sanierung der Weertobelquelle ist das letzte einer Reihe Projekte, mit denen die Pfäferser Wasserversorgung Schritt für Schritt modernisiert worden ist.