Besseres Licht im Kuhstall bedeutet mehr Milch und weniger Stress

Optimales Lichtmanagement kann die Milchleistung von Kühen steigern und gleichzeitig deren Wohlbefinden fördern. Studien zeigen, dass die richtige Beleuchtung nicht nur effizient, sondern auch nachhaltig ist. Moderne LED-Systeme bieten hier zukunftsweisende Lösungen.

Die Kuh braucht viel Licht, um ihr Potenzial zu entfalten. Tageslicht kann mit einer LED-Beleuchtung ergänzt werden. Bild: Michael Pichler

Warum Licht wichtig ist

Licht ist nicht nur für Menschen unverzichtbar – auch Kühe profitieren davon. Studien zeigen, dass eine gezielte Verlängerung der Tageslichtdauer die Milchleistung um bis zu elf Prozent steigern kann. Doch das ist nicht alles: Auch die Gesundheit und Fruchtbarkeit der Tiere lassen sich durch optimales Lichtmanagement nachhaltig verbessern.

Wie funktioniert das?

Licht beeinflusst den Hormonhaushalt der Kühe, insbesondere die Ausschüttung von Melatonin. Dieses Hormon steuert unter anderem den Stoffwechsel, die Fruchtbarkeit und die Milchbildung. Künstliches Licht kann natürliches Tageslicht ergänzen und somit den Melatoninspiegel regulieren. Neueste Studien belegen, dass LED-Technologien nicht nur energieeffizient, sondern auch besonders effektiv sind.

 

Vorteile von besserem Licht im Stall

Höhere Milchleistung: Bereits nach zwei bis vier Wochen kann eine Steigerung von vier bis elf Prozent beobachtet werden.

Bessere Futteraufnahme: Kühe nehmen bis zu sechs Prozent mehr Futter auf, was sich positiv auf die Milchbildung auswirkt.

Frühere Geschlechtsreife: Besonders bei Jungtieren sorgt Licht für eine schnellere Entwicklung.

Energieeinsparungen: Moderne LED-Systeme reduzieren die Energiekosten um bis zu 70 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Lampen.

Tierwohl: Durch gezielte Lichtsteuerung können stressbedingte Faktoren minimiert werden.

 

Wie, wo und wann soll das Licht eingesetzt werden

Beleuchtungsdauer: Eine Tageslichtverlängerung auf 16 Stunden hat sich als optimal erwiesen. Bitte beachten: Gemäss Tierschutz-Kontrollhandbuch Rinder (Punkt 7, Seite 10) des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) darf bei unzureichender natürlicher Beleuchtung diese während mindestens 8 Stunden und höchstens 16 Stunden pro Tag mit Kunstlicht ergänzt werden.

Lichtintensität: Sorgen Sie für eine gleichmässige Ausleuchtung, besonders an Futtertischen und Liegeplätzen.

Technik: Setzen Sie auf LED-Leuchten, die langlebig und energieeffizient sind. Intelligente Systeme können tageszeitliche Schwankungen simulieren.

Reinigung: Beleuchtungskörper sollten regelmässig gereinigt werden, damit das Licht konstant gleich bleibt.

Licht, Liebe und Engagement: Der Schlüssel zum Erfolg

Technik allein reicht jedoch nicht aus. Die Liebe und das Engagement für die Tiere bleiben die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Milchproduktion. Denn nur wenn sich Kühe wohl fühlen, können sie auch ihr Potenzial ausschöpfen.

Fazit:

Ein gut geplantes Lichtmanagement bietet eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, die Milchproduktion zu steigern, ohne die Tiere unnötig zu belasten. Kombiniert mit einer optimierten Fütterung und Haltung wird das Licht zu einem Schlüsselinstrument für nachhaltigen Erfolg in der Milchproduktion.

 

 

 

Quellen:

Dairy Farm Consulting, Michael Pichler, «St.Galler Bauer» 2019

Journal of Dairy Science, 2023

Artikel in dairyproducer.com

August Müller Lichttechnik

 

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