Rasende Kühe auf Tannenboden

Bauernfeste und Volksveranstaltungen gibt in Hülle und Fülle. Der Alpchäsmarkt auf der Tannenbodenalp Flumserberg ragt allerdings über den Durchschnitt hinaus. Geprägt wird dieser Anlass mit einem spassigen Kuhrennen. Über 7000 waren bei diesem Spektakel am Sonntag bei Glanzwetter dabei.

«Achtung, fertig, muuh…» – und da galoppierten sie auch schon, die neun «Rennkühe» auf der Tannenbodenalp auf 1400 Meter über Meer: am Sonntag beim 14. Kuhrenn–Spektakel auf dem Flumserberg. Es scheint kaum vorstellbar, dass diese friedvollen Weidetiere zu solch einer Hast fähig sind. Das bekamen über 7000 Ausflügler bei goldigem Herbstwetter, beim Alpchäsmarkt 2022 zu sehen. Erneut wurde dieser Kuhgalopp im Vorfeld von «Hinterfragenden» zu Schlagzeilen gemacht. Ein Jedermann oder Jederfrau gerecht zu werden ist ein Ding der Unmöglichkeit. Jedenfalls konnte am Sonntag vor Ort gesehen werden, dass die «ausgewählten Rennkühe» unterhalb des Festgeländes auf der Wiese, friedlich grasten. Noch war ihnen das «Tohuwabohu» um sie herum egal. Inmitten des Marktes konnte man sich am Anschlagbrett einen Überblick über die neun Renn-Trios verschaffen. Das Wettbüro hatte alle Hände zu tun, um den Andrang zu bewältigen. Denn nur einmal im Jahr kann in der Schweiz auf ein Rindviehrennen gesetzt werden.

 

Unberechenbare «Vehikel»  

Wer an der Rennstrecke stand, konnte feststellen: Kühe haben einen eigenen Willen. Insbesonders, wenn sie auf einer Alp übersömmert haben. Kaum auf der Starlinie auf Position gebracht, fand eine Paarhuferin, dass sie jetzt Müde sei. Also legte sie sich kurzum hin. Kaum wieder auf den Beinen, erfolgte die Startfreigabe durch den Schällnerclub Flumserberg, zum 14. Kuh-Grand-Prix des Flumserbergs. So sprinteten einige Kühe zu Beginn los wie die Feuerwehr. Und die nacheilenden Treiber hatten das Nachsehen. Andere Buschis schlugen hingegen einen gemächlichere Gangart ein. Offensichtlich «kratzte» die «Milchlieferantinnen» den Ausgang des Rennens nicht. Den GP-Sieg holte nach zwei Runden in diesem Gaudirennen: Das Marchhof-Team 2 mit Reiterin Melanie Wildhaber aus Bad Ragaz und Treiber Ramon Tschirky aus Mels und der Kuh Layane, die im Besitz von Reto Tanner ist.

Riesengrosses Interesse

Als der Alpchäsmart um 10 Uhr eröffnet wurde, herrschte schon reger Betrieb auf dem Vorplatz des Restaurants Sennästube. Das Interesse für die 20 Marktstände vergrösserte sich laufend. Die Organisatoren mit OK Chef Remo Rupf und Speaker Marco Gadient haben an verschiedenste Interessen gedacht, so dass auch die Kinder voll auf ihre Kosten mit verschiedensten Attraktionen kamen. Beim Zugangsweg zum Festplatz zeigte Motorsägenkünstler Kevin Bless seine Schnitzerfähigkeiten und schuf Skulpturen aus Holz. Die Fans von Landmaschinen sind mit einigen Traktoren-Veteranen auf die Alp getuckert. In der alten Sennhütte zeigen drei Älpler, wie man zu Grossvaters Zeiten über dem Holzfeuer Käse herstellt hat. Ab dem Mittag sorgte das Duo ChueLee für Hurra-Stimmung vor Ort.

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