Schweizer Käse im Ausland begehrt

Ausländische Konsumentinnen und Konsumenten mögen unseren Ricotta – Schweizerinnen und Schweizer mögen ausländischen Mozzarella. Führend im Export sind aber weiterhin die klassischen Sorten.

Schweizer Käse ist im Ausland beliebt: Da liegt ein Schweizer Gruyère AOP neben einem US-Gruyère. Bild: mr.
Schweizer Käse ist im Ausland beliebt: Da liegt ein Schweizer Gruyère AOP neben einem US-Gruyère. Bild: mr.

Die Schweiz ist das Land des Käses. Ein grosser Teil des Schweizer Käses wird allerdings nicht für die hiesigen Konsumentinnen und Konsumenten produziert, sondern für das Ausland: Rund 40 Prozent geht ins Ausland.

Klassische Sorten beliebt

Im Ausland besonders beliebt sind Le Gruyère AOP, der Emmentaler AOP und der Appenzeller Käse. «Auf dem europäischen Markt fällt den drei Hauptsorten Le Gruyère AOP, Emmentaler AOP und Appenzeller Käse eine eigentliche ‚Lokomotivfunktion‘ zu, wobei über die letzten Jahre vor allem Le Gruyère AOP in sämtlichen Märkten stärker wird», sagt Martin Spahr, Marketingleiter der Switzerland Cheese Marketing AG.

Je nach Land gibt es deutliche Unterschiede: So führt Appenzeller Käse in Deutschland die Exportrangliste an, während in Italien Emmentaler AOP die deutliche Führung innehat und in Frankreich Le Gruyère AOP den anderen den Rang abläuft. «Auch in den USA ist Le Gruyère AOP aktuell klar der stärkste unter den Schweizer Sortenkäsen», erläutert Martin Spahr. Weltweit führt Le Gruyère AOP mit 13 293 Tonnen die Exportrangliste vor dem Emmentaler AOP mit 10 298 Tonnen an.

Die Entwicklung der verschiedenen Märkte widerspiegle zum Teil auch die Geschichte des Schweizer Käses in Europa, erklärt der Marketingleiter weiter: «So hat beispielsweise der Emmentaler AOP traditionell eine starke Position im italienischen Markt – die Italiener schätzen diesen Schweizer Käse und seinen typischen Geschmack.» Dasselbe gelte für den Appenzeller Käse in Deutschland.

Frischkäse auf dem Vormarsch

Während letztes Jahr die Exporte aller Käsekategorien rückläufig waren, konnte die Kategorie «Frischkäse und Quark» mengenmässig zulegen. Die Exportmengen dieser Kategorie stiegen in den letzten Jahren kontinuierlich, und dies, obwohl die Schweiz traditionell eher für ihre Halbhartkäse und Hartkäse bekannt ist. «Frischkäse passt perfekt zu vielen kulinarischen Trends – Frischkäse ist entsprechend beliebt und der Konsum nimmt in der Schweiz und auch in Europa seit vielen Jahren stetig zu», meint Martin Spahr. Das beweisen auch die Importzahlen: Denn während die Schweizer Frischkäseexporte gestiegen sind, haben auch die Frischkäseimporte zugenommen.

Beliebte Frischkäsemarken

«Wir importieren beispielsweise mehr Mozzarella, weil die Schweizer die bekannten Mozzarella-Marken wie Galbani bevorzugen, auch wenn sie dafür einen höheren Preis zahlen müssen. Mozzarella ist nämlich der einzige importierte Käse, dessen Durchschnittspreis höher ist als der des vergleichbaren Schweizer Exportprodukts», erklärt Martin Spahr. Laut dem Marketingleiter sind beim importierten Frischkäse generell starke Marken wie Philadelphia, Cantadou oder Tartare im Schweizer Markt aktiv, die grosse Werbeinvestitionen in der Schweiz tätigen und auch deswegen auf grosses Konsumenteninteresse und grosse Bekanntheit stossen.

Bei den Exporten von Frischkäse handle es sich im Gegenzug hauptsächlich um die Kategorien Ricotta und ein paar andere Frischkäse. «Einige Schweizer Firmen sind in diesem Sektor sehr erfolgreich und können daher Schweizer Qualität zu Preisen anbieten, die im Export als wettbewerbsfähig gelten, insbesondere in einem Premiumsegment», sagt Martin Spahr.

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