Herbstanlass vomVerband Thurgauer Moster und St. Galler Süssmostervereinigung
Bereits seit drei Jahren führen die St. Galler Süssmostervereinigung und der Verband Thurgauer Moster zusammen ihren jährlichen Herbstanlass durch. Dieses Jahr wurde die Mosterei des Holderhofs in Sulgen besichtigt.
Christof Schenk vom Holderhof führte die etwa 60 Teilnehmer durch den Abend und startete mit der Einführung über seinen Betrieb. Die Mosterei ist nur ein Teil seiner vielfältigen Tätigkeit. So verteilt sich der Holderhof auf drei Standorte – einerseits der Betrieb, wo heute hauptsächlich Kräuter angepflanzt werden und Versuche mit neuen Kulturen stattfinden, dann die Abfüllerei in Henau, wo jährlich circa 70 Millionen Flaschen abgefüllt werden, und die Mosterei in Sulgen.
Orangen im Winter
Doch wie kann so ein Standort optimal ausgenutzt werden – ist doch allseits bekannt, dass die Äpfel nur einmal im Jahr geerntet werden können? Im Herbst ist viel los in der Mosterei. So kommen Äpfel aus der ganzen Schweiz und werden zu Apfelsaft gepresst, zentrifugiert, pasteurisiert und teilweise kon-zentriert. Bis zu 18 000 Tonnen Mostobst können in Sulgen in einer Saison verarbeitet werden. Weitere Produktionsbereiche sind die Apfelmusherstellung, das Dörren von Äpfeln für Apfelringe, das Schälen und Schnitzeln für Apfelschnitze und was sonst noch an Apfelverarbeitungsprodukten gefragt ist. Im Winter und Frühling werden dann auch Orangen gepresst und zu Saft verarbeitet. So wird die Mosterei das ganze Jahr genutzt. In den 150 Tanks mit je 100 000 Liter Fassungsvermögen wird der Saft steril eingelagert und bleibt so haltbar.
Mosten in der Wärme
Nach der eindrücklichen Besichtigung und vielen Fragen an Christof Schenk informierte Stefan Freund von der Fachstelle Obstbau St. Gallen noch über die Schwierigkeiten des Mostens bei warmen Temperaturen. So ist besonders bei warmen Nachttemperaturen auf schnelles Arbeiten zu achten, damit der Saft die Qualität hält. Marlis Nölly von der Fachstelle im Thurgau informierte über die diesjährige Ernteschätzung und Preise. Danach wurde bei Wurst und Brot mit Apfelsaft und Apfelschorle angestossen und «gfachsimplet».