112. Interkantonaler Ziegen- und Bockmarkt

83 Ziegenzüchter aus der deutschsprachigen Schweiz sind am Samstag mit rund 300 Böcken und Geissen mit 11 Rassen zur 112. Interkantonalen Ausstellung in die Markthalle School nach Sargans gefahren. Hohe Qualität, reges Interesse und Handel prägten den Bock- und Ziegenmarkt.

Nicht weniger als 350 Tiere von 83 Schweizer Herdenbuchzüchterinnen und -züchtern wurden bei der 112. Interkantonalen Ausstellung in Sargans angemeldet. Etwas über 300 Tiere konnten schliesslich vom amtlichen Tierarzt des Kantons St. Gallen, Matthias Diener, auf ihr gesundheitliches Befinden kontrolliert werden. Beanstandungen gab es keine und allen Ziegen von den elf aufgetriebenen Schlägen wurde der Zutritt in die Markthalle School bewilligt.

Ohne Züchter und Publikum

Am Morgen wurden die Tiere von fünf Preisrichtern aus verschiedenen Kantonen auf Rassenmerkmale geprüft und meistens auf höchstem Niveau benotet. Dies geschah bewusst unter Ausschluss der Züchter und der Öffentlichkeit. Schöneuter, Misterwahlen und Wahl der Rassensiegerinnen gehörten zu den weiteren Höhepunkten am späteren Nachmittag.

In nicht weniger als 25 Spezialwertungen wurden von den Bündner Experten Martin Keller aus Lumbrein und Andreas Stricker aus Chur prestigeträchtige Titel vergeben. Um das Buhlen der Paarhufer interessant zu machen, sowie die Nominationen zeitlich einzugrenzen, wurde gleichzeitig auf zwei nebeneinanderliegenden Podesten gewertet.

Ein Fotoshooting für alle Rassensiegerinnen zum Abschluss des Markts.
Ein Fotoshooting für alle Rassensiegerinnen zum Abschluss des Markts.

Gesunde Tiere sind gefragt

Der interkantonale Ziegen- und Bockmarkt des St. Galler Ziegenzuchtverbands mit Präsident Andreas Eggenberger aus Grabserberg in Sargans bleibt eine gute Plattform, um die Nutztiere öffentlich zu präsentieren, aber auch im Handel nimmt der Markt eine Vorreiterrolle ein. Besonders die jungen Böcke werden bei dieser Gelegenheit erstmals von Experten unter die Lupe genommen. Dieses Resultat ist für den Besitzer wichtig und offenbart diesem, ob das Tier einen Eintrag im Herdenbuch findet und damit künftig für die Zucht eingesetzt werden kann oder zur Schlachtung gebracht wird.

Nach der Punktierung und Rangierung durch fünf Experten und dem Fortpflanzungstest der jungen Böcke durch den Veterinär Fred Janett von der Universität Zürich wurde die Schau am Mittag für Züchter und Besucher sowie für den Tierhandel freigegeben. Die Preisspanne der begehrtesten Tiere ist in den letzten Jahren extrem gestiegen. Einige sind bereit, tiefer für ein Vorzeigeexemplar in die Tasche zu greifen. Des Prestiges wegen. Das sind oft «Freizeithalter», die weniger aufs Portemonnaie und auf die Rentabilität schauen müssen. Nebst absoluten Topgeissen konnten aber in den Abteilungen auch einige durchschnittliche erspäht werden. Zudem wurden einige unverkäufliche Tiere ausgestellt. Diesen Besitzern ging es ausschliesslich darum, dass neutrale Fachleute die Stärken oder eventuelle Schwächen ihrer Züchtungen klar definierten.

Geissen sind neugierig und anhänglich zugleich.
Geissen sind neugierig und anhänglich zugleich.

Sarganserländer Tiere auf der Alp

In der Markthalle School in Sargans lag die Benotung durch das fünfköpfige Preisgericht ausschliesslich auf dem Faktor Wirtschaftlichkeit. Mancher Hobbyzüchter mag dieses Kriterium nicht ganz nachvollziehen, weil ihm die Freude am Tier mehr wert ist als etwa die Menge des Milch- oder Fleischerzeugnisses. Ziegen aus der Region, die in Sargans am Wettbewerb teilnahmen, konnten an einer Hand abgezählt werden. Dies, weil seit geraumer Zeit viele Ziegen auf regionalen Alpen sömmern. Sie werden als wertvolle Landschaftspfleger und zur Erhaltung der Biodiversität mit erstaunlichen Resultaten eingesetzt.

Hier gehts zum Film: https://youtu.be/bNFZn5BvV7s?si=9OdcN7uhV590utOr

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