Herbstviehschau in Schönholzerswilen: Calvin Grace ist die Schönste
Am Samstag, 14. September 2024, fand in Schönholzerswilen die traditionelle Viehschau statt. Trotz kaltem Wetter verfolgten zahllose Schaulustige den Einzug des Viehs ins Dorf. Das Interesse an der Viehschau ist bei den Züchterfamilien wie auch beim Publikum ungebrochen.
Der grosse Tag ist da – frühmorgens begrüsst das Publikum entlang der Dorfstrasse die Bauernfamilien mit ihrem Vieh. Bis auf dem Schauplatz alle Tiere in der richtigen Abteilung angebunden sind, geht es etwas chaotisch zu und her. Dann kann die Rangierung beginnen. Abteilung um Abteilung kommen die Vorführer mit ihren Tieren in den Ring. Die zwei Richter Christian Schneider und Peter Eggenberger beurteilen die Tiere nach Rahmen, Fundament, Becken, Euter und Zitzen. Am Schauring verfolgt Benjamin Stadler das Geschehen. Seit diesem Jahr ist er Präsident des Viehzuchtvereins Schönholzerswilen und Umgebung. Er sagt, dieser Tag sei dazu da, um über den Tellerrand hinauszuschauen und die Zuchtarbeit der Berufskollegen zu vergleichen. Vielleicht hilft es dann auch bei der Entscheidung zur Auswahl der Stiere, um seine eigene Zucht zu optimieren. Er freut sich über das grosse Engagement der Züchter und ihren Familien. Zudem betont er, dass das Züchtergen erfreulicherweise an die jungen Generationen weitergegeben wird, sodass im Moment keine Nachwuchsprobleme anstehen.
Vor der Mittagspause sind die Kinder mit ihren Kälbchen an der Reihe. Auf fantasievolle Weise stellen sie dem Publikum ihre Lieblingstiere vor, teils mit Gedichten oder mit einem Lied. Als Anerkennung erhalten alle ein Glöckchen.
Immenberg Brown Swiss räumt ab
Am Nachmittag geht es weiter mit der Vergabe von Spezialpreisen. Die Kuh mit der höchsten Lebensleistung auf dem Platz ist Texas Erna von Martin Piechl. Sie hat in ihrem Leben bereits 129‘520 Kilo Milch produziert. Den Genetikpreis erhält die Kuh Gattuso Dominga von Marco Müller (Immenberg Brown Swiss). Den Preis für die beste Fruchtbarkeit geht an Capucino Koni von Christian Brülisauer. Die Kuh mit den tiefsten Zellzahlen ist Haegar Kessy von Philipp Neff. Als schönstes Euter beurteilen die Richter bei den jüngeren Kühen Haegar Gioja von Marco Müller und bei den älteren die Kuh Glenwood Glenna, ebenfalls von Marco Müller. Als Rinderchampion geht Brice Golina von Marco Müller und beim Original Braunvieh Vice Vinona von André Herger hervor.
Calvin Grace ist die Schönste
An der Wahl zur schönsten Kuh dürfen alle Tiere, die in ihrer Abteilung gewonnen haben, teilnehmen. Die Spannung steigt, als schliesslich nur noch fünf Kühe im Ring stehen. Der Richter hebt nochmals die Vorzüge der einzelnen Tiere hervor. Unter Applaus des Publikums wird die Kuh Calvin Grace aus dem Stall von Marco Müller zur Miss Schönholzerswilen 2024 erkoren.
Schon bald ist es Zeit, den Heimweg anzutreten. Den Kühen werden die Glocken
und den Blumenschmuck wieder angezogen, und dann geht es zurück in die Ställe. Am Abend werden sich die Züchterfamilien mit ihren Helfern nochmals in der Festwirtschaft treffen, um auf die Erfolge anzustossen und den Tag ausklingen zu lassen.
Aufwendige Vorbereitung
Der Aufwand der Züchter, um an der Viehschau teilzunehmen ist erheblich und beginnt nicht erst am Schautag. Die Tiere werden bereits einen Tag zuvor gewaschen und herausgeputzt. Viele stellen auch prachtvollen Blumenschmuck für die Tiere her. Der Weg zum Viehschauplatz muss im Voraus gezäunt werden. Am Tag selbst sind die Landwirte auf Helfer angewiesen, die ihnen beim Putzen und Schmücken der Kühe und beim Senntnen und Vorführen helfen. Die Vorbereitungen zur Viehschau beginnen aber viel früher. Innerhalb des Vorstands des Braunviehzuchtvereins wird ein OK gebildet. Die Ressorts sind aufgeteilt in Schauwesen/Platzverantwortlicher, Finanzen, Festwirtschaft und Sponsoring/Katalog. Die angemeldeten Kühe werden im eigens erstellten Schaukatalog aufgeführt, sodass das fachkundige Publikum auch die Abstammung und Leistung der Tiere verfolgen kann. Um den Anlass kostendeckend durchzuführen, ist man auf Sponsoren angewiesen. Weiter gilt es, Experten für die Rangierung der Kühe anzufragen und zwei Ehrendamen zu suchen. In der Viehschauwoche errichten die Mitglieder den Schauplatz und die Festwirtschaft. Am Schautag selbst ist jede helfende Hand in der Festwirtschaft willkommen und nicht zuletzt jede Menge Torten von den Züchterfrauen. Ist der Anlass dann vorbei, wird selbstverständlich alles wieder gemeinsam aufgeräumt. Der Lohn der Freiwilligen ist jeweils das Helferessen mit Schaurückblick.
