Kampf gegen die Moderhinke beginnt

Am 1. Oktober beginnt die schweizweite Bekämpfung der Moderhinke. Ziel ist es, dass nach fünf Jahren die Moderhinke in der Schweiz nur noch in weniger als einem Prozent aller Schafhaltungen vorkommt.

Die Moderhinke ist eine schmerzhafte Klauenkrankheit bei Schafen und seit dem 1. Juni dieses Jahres eine offizielle Tierseuche. Sie wird durch ein Bakterium verursacht und befällt oft die ganze Herde. Von der Ansteckung bis zu den ersten Anzeichen der Krankheit können zehn bis 14 Tage vergehen. Erste Veränderungen treten zwischen den Klauen auf. Neben den typischen Veränderungen am Klauenhorn und zwischen den Klauen kommt bei der Moderhinke der typisch süsslich stinkende Geruch hinzu. Betroffene Tiere lahmen und grasen typischerweise auf den Vorderknien. Allerdings zeigen nicht alle angesteckten Schafe diese typischen Symptome. Häufig folgen Abmagerung und Milchleistungsrückgang. Dieser führt zu einer schlechteren Gewichtszunahme bei den Lämmern.

Moderhinke geht mit starken Schmerzen einher. Die Tiere liegen vermehrt oder stützen sich auf den Vorderknien ab. Bild: BGK/SSPR

Das Bekämpfungsprogramm

Um die Tierseuche festzustellen, werden während fünf Jahren in jedem Schafbestand zwischen 1. Oktober und 31. März Tupferproben von zugewiesenen Probenehmerinnen und Probenehmern genommen und untersucht. Bei Herden mit bis zu 30 Tieren werden alle Schafe beprobt. Bei grösseren Herden muss der Probenehmer oder die Probenehmerin alle Schafe beurteilen und gezielt und risikobasiert hinkende und zugekaufte Tiere beproben.

Unterstützung durch Berater

Wird in einem Schafbestand die Moderhinke festgestellt, wird der gesamte Schafbestand für den Tierverkehr gesperrt. Das heisst, es dürfen keine Schafe mehr zugestellt oder abgegeben werden. Das betrifft auch die Böcke. Die Schafhalterin oder der Schafhalter muss nun den gesamten Bestand selbstständig auf eigene Kosten sanieren. Details dazu werden den Betroffenen durch die kantonalen Veterinärdienste mitgeteilt. Unterstützung erhalten sie unter anderem durch die Beratungsstelle im Landwirtschaftlichen Zentrum St. Gallen in Salez. Das gilt für die Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden und des Fürstentum Liechtenstein.

Moderhinke ist schmerzhaft. Betroffene Tiere lahmen und grasen auf den Vorderknien.

Nach der Sanierung wird der Schafbestand erneut beprobt, um den Behandlungserfolg zu überprüfen.

Die Bekämpfungsmassnahmen werden zu einem grossen Teil von den kantonalen Tierseuchenkassen übernommen. Die Schafhalterbeiträge werden während des Bekämpfungsprogramms erhöht. Die Kosten für die Sanierungsmassnahmen müssen die Schafhalterinnen und Schafhalter selbst tragen.

Weiterführende Informationen und Auskünfte finden sich auf der Webseite der kantonalen Veterinärdienste sowie dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). pd.

Die Infoveranstaltungen

Es finden folgende Informationsveranstaltungen für Schafhalterinnen und Schafhalter statt:

– Donnerstag, 29. August, 19 Uhr im Hotel Krone, Gais

– Montag, 2. September, 19 Uhr im Kantonalen Gesundheitszentrum Appenzell

– Dienstag, 3. September, 19 Uhr im Landwirtschaftlichen Zentrum St. Gallen in Salez

– Montag, 16. September, 19 Uhr im Berufs- und Weiterbildungszentrum BZWU, Flawil pd.

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