Rehkitze aufsuchen und schützen

Im Frühling setzen Rehe ihre Kitze ins Gras. Zeitgleich beginnt die Mähsaison. Damit keine Rehkitze unter das Mähwerk geraten, sind Massnahmen nötig.

Rehkitze sind durch Mähwerke einer grossen Gefahr ausgesetzt. Bild: zVg.
Rehkitze sind durch Mähwerke einer grossen Gefahr ausgesetzt. Bild: zVg.

Zwischen Mitte April bis Mitte Juli ist Hauptsetzzeit der Rehe. Der angeborene Drückinstinkt veranlasst die Rehkitze dazu, sich bei Gefahr ganz still zu verhalten und an den Boden zu pressen. Nach zwei bis drei Lebenswochen verliert sich dieser Instinkt. Dennoch verlassen sich die Rehkitze immer noch auf ihre gute Tarnung und springen erst auf, wenn die Gefahr auf wenige Meter herangekommen ist. Zu spät, um sich vor einem schnell herannahenden tödlichen Mähwerk in Sicherheit zu bringen. So sterben in der Schweiz jährlich mehrere Tausend Rehkitze bei der Grasernte. Es gibt aber einfache Massnahmen, um dieses Leid zu verhindern (siehe Kasten).

Zahlreiche Jagdgesellschaften oder auch die Rehkitzrettung Schweiz suchen Rehkitze mittels Drohnen. Wenn ein Bauer mähen will, informiert er am Vortag den zuständigen Jäger, dass am nächsten Tag eine bestimmte Fläche gemäht wird. Als Kontakthilfe dient die Liste der Obfrauen und Obmänner der einzelnen Jagdgebiete. Hier gehts zur Liste.

Rehkitze verblenden oder auffinden

Vom Amt für Natur, Jagd und Fischerei, Revier Jagd St. Gallen und vom St. Galler Bauernverband werden folgende Methoden empfohlen:

– Die Wiesen genau beobachten. Trächtige Rehgeissen verteidigen ab Mai ihre Setzgebiete. Nach dem Setzen reagieren sie auf Fiepen mit einem Grashalm.

– Am Abend vor dem Mähen verblenden, Mäher in der Wiese stehen lassen, Wiese absuchen.

– Am Mähtag: Rehgeiss reagiert auf Fiepen, gezielte Suche nach Kitzen, vor dem Mäher gehen.

– Richtig mähen: von innen nach aussen, entlang von Strassen beginnen und gegen den Wald mähen (trotzdem Verblenden).

– Wurde ein Kitz gefunden, dieses mit einem Obstharass abdecken und darum herum ein Wiesenstück stehen lassen. Achtung: Zweites Kitz ist oft nicht weit weg.

– Keinen Körperkontakt: alternativ zum Abdecken mit einer Kiste das Kitz mit Gras und Handschuhen an den Waldrand tragen. Kitz aber nie mit blossen Händen berühren.

– Rehkitze mittels Drohnen auffinden lassen (www.rehkitzrettung.ch oder Jagdgesellschaften). meg.

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