Wiesel – kleine Helfer auf dem Hof

Hermelin und Mauswiesel helfen gegen die Mausplage. Mit dem «Projekt Strukturreiche Land(wirt)schaft für Wiesel und Co.» sollen die Wiesel in der Ostschweiz gefördert werden.

Hermeline erkennt man im Unterschied zu Mauswieseln an der schwarzen Schwanzspitze. Bild: Thierry Devilleroche
Hermeline erkennt man im Unterschied zu Mauswieseln an der schwarzen Schwanzspitze. Bild: Thierry Devilleroche

Sie sind klein, flink und leben meist im Verborgenen. Mauswiesel und Hermeline sind Raubtiere, spezialisiert auf den Fang von Wühlmäusen. Meist sind sie unterirdisch in den Gängen der Feld- und Schermäuse unterwegs. Täglich verspeist ein Wiesel ein bis zwei Wühlmäuse und wer das Glück hat, eine Hermelinfamilie auf dem Hof zu beherbergen, der kann mit wöchentlich 50 vertilgten Mäusen rechnen. Damit eine Wieselfamilie auf dem Hof einzieht, braucht es neben Mäusen vor allem eines: Strukturen und Deckung zur Jungenaufzucht und zum Schutz vor Feinden.

Fördern auf dem Betrieb

Diverse Strukturen können helfen, damit sich eine Hermelin- oder Mauswieselfamilie auf dem eigenen Betrieb ansiedelt. Hecken, Ast- und Steinhaufen und Trockenmauern dienen den Mäusejägern als Verstecke vor Feinden. In sogenannten Wieselburgen, also Asthaufen mit integrierten Brutkammern, können die Wieselweibchen ihre Jungen aufziehen. Auch in Benjeshecken lassen sich Brutkammern wunderbar einbauen. Das WWF-Regiobüro AI/AR-SG-TG berät interessierte Betriebe kostenlos zur Wieselförderung. Mit jährlich rund 60 Freiwilligeneinsätzen werden diverse Fördermassnahmen umgesetzt. Dabei steht neben dem Arbeiten auch der Austausch zwischen Bevölkerung, Naturschutz und Landwirtschaft im Vordergrund.

Es gibt Strukturförderbeiträge

Bei der Finanzierung von Massnahmen, die der Wieselförderung dienen, kann auch von diversen Beiträgen zur Erstellung und Pflege profitiert werden. So werden beispielsweise sachgerecht erstellte Steinhaufen oder die Aufwertung von Hecken durch Landschaftsqualitäts- und Vernetzungsprojekte unterstützt. Durch die richtige Anmeldung bei den jeweiligen Projekten können zudem diverse Beiträge (auch Biodiversitätsförderbeiträge) kombiniert werden. Um von den Projekten profitieren zu können, müssen allerdings die jeweiligen Anforderungen erfüllt werden. Hecken müssen zum Beispiel nach der Umsetzung die Qualitätsstufe 2 erreichen. Ausserdem kann es je nach Projekt spezifische Anforderungen geben und es gibt unterschiedliche Anmeldetermine zu beachten. Klar, dass man da schnell den Überblick verliert. Deshalb berät die Fachstelle für Landwirtschaft, Umwelt und Natur (Falun) bei der Planung und hilft, die Massnahmen zur richtigen Zeit am richtigen Ort anzumelden.

Wiesel gesehen?

Um mehr über die Vorkommen von Hermelin und Mauswiesel zu erfahren, braucht es die Mithilfe der Bevölkerung. Wer hat vor Kurzem oder vor längerer Zeit ein Wiesel beobachtet? Auf der Internetseite www.wildenachbarn.ch/melden können Beobachtungen eingetragen werden. Sie sind wertvolle Datengrundlagen, um zu erfahren, wie es den Wieselpopulationen geht.

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