Region zeigt Leidenschaft fürs Braunvieh
Hohes Niveau in der Braunviehzucht: Dies bestätigte am Samstag die 8. Regionalschau in der Markthalle School in Sar- gans. 161 Kühe und 46 Rinder wurden präsentiert. In verschiedenen Kategorien wurden Titel vergeben.
Die Regionalschau Sargans-Werdenberg in der Markthalle School in Sargans zog viel Publikum an. Aus dem Zuchtgebiet Sarganserland und Werdenberg mit über 6500 Braunvieh-Herdebuchtieren wurden aus Kapazitätsgründen 161 Kühe und 46 Rinder zugelassen. Die Experten Martin Hochreutener aus Eggersriet und Matthias Süess aus Andwil hatten aufgrund des grossen Züchterinteresses im Vorfeld der Schau zwangsläufig selektieren müssen.
Insgesamt 21 Kuh- und fünf Rinderabteilungen der Rassen OB und BS wurden bei der Regionalschau von Andreas Walser aus Haldenstein und Patrick Gubelmann aus Vil- laz-Saint-Pierre gerichtet. Da wurden Abteilungssiegerinnen gekürt, Schöneuterkonkurrenzen ausgetragen, Spezialwettbewerbe durchgeführt, Missen betreffend Lebensleistung und Genetik nominiert sowie Fitness- und OB-Stars erkoren.
Miss Gonzen gewählt
Das Hauptaugenmerk galt klar den Wahlen von Junioren- und Rinderchampions, der schönsten selber gezüchteten Kuh (Miss Regio Breed) sowie dem Schausieg bei den Original Braunen. Zum Schauhöhepunkt gehörte die Nominierung der Miss Gonzen 2024. Wie schon vor neun Jahren eroberten wiederum Martina und Christian Schneider aus Schwendi den prestigeträchtigen Titel. Diesmal mit der sechsjährigen Luci vom Matellshof. Dieser Erfolg wurde durch den dritten Platz und den Titel Mention Honorable der ein Jahr jüngeren Stallgefährtin Carola-ET abgerundet. Den Vizemisstitel gewann Ueli Tischhauser aus Oberschan mit Athena. Der Titel Miss OB wurde Moa von Josef Giger-Gubser aus Quarten vor Nesta und Lilli vom Mädriser Bauern Hannes Ackermann zugesprochen. Die Platzierung an der Spitze war wie gewohnt mit einem Quäntchen Glück respektive Tagesform und Stadium der Milchgeberin verbunden. Die Auszeichnungen der Podestplätze war ein Privileg der beiden Ehrendamen vom Flumserberg, der Braunviehkönigin Alessia Sonderegger und Ina Beeler. Für einen optimalen Verlauf im Ring sorgte der unauffällig agierende Ringman Martin Gubelmann aus Eschenbach.
«Das hetti nie glaubt»
Bergbauer Marco Wildhaber, mit einem Laufstall auf 1000 Metern auf dem Flumserberg, freute sich über den Miss-Regio-Breed-Sieg: «Für einen, der sein Vieh selber züchtet und 365 Tage mit diesen verbringt, ist solch eine Auszeichnung das Allergrösste.» Ein solcher Titel sei auch ein Dankeschön an die Arbeit und zugleich Motivation, um weiterzumachen. Wie schon vor neun Jahren holte sich die Familie Aurelia und Marco Wildhaber erneut den Ruhm um die schönste selber gezüchtete Kuh, diesmal mit der fünfjährigen Katarina. Auf die Anschlussfrage, weshalb er auf das Braunvieh setze, kam postwendend die Antwort: Er sei vollends überzeugt von diesem «Schlag». Es sei eine robuste, gesunde und langlebige sowie eine ausgesprochen genügsame, auf Raufutter basierte Milchviehrasse, und er könne seine Kühe im Sommer problemlos auf die Alp schicken mit der Gewissheit, dass er mundigen Alpkäse dafür bekomme.
96 Tonnen Milchleistung
Die Endausmarchung zum Rinderchampion BS konnte Luana von Martin Gabathuler-Kast aus Malans vor Nora von Felix Schneider aus Schwendi und Troja von Walter Kessler-Giger aus Oberterzen für sich entscheiden. Zum erweiterten Rahmenprogramm gehörte auch eine Kälberpräsentation von Kindern. Bei den Original Braunen holte sich das Nachwuchstier Vinny von Philipp und Corina Pfiffner-Kessler aus Mädris vor Natalia von Anton Eberle aus Flumserberg und Maledive von Josef Giger-Gubser aus Quarten den Championtitel. Über den Titel Jungkuhchampion BS durfte sich die Familie Beeler-Kurath aus Flumserberg freuen. Für eine Lebensleistung von 96 064 Kilo Milch wurde die elfjährige Kuh Tatum der Familie Widrig aus Bad Ragaz mit dem More-than-Milk-Award gewürdigt. Ihre ältere Stallgefährtin auf dem Freihof, die 18-jährige Reika, wurde für ihre Lebensleistung von 140 406 Kilo Milch «geadelt». Um dieses Resultat zu erreichen, mussten rund 60 Millionen Liter Blut das Drüsengewebe im Euter durchströmen.
