Tierische Nahrungsmittel von Bedeutung
Die Generalversammlung der Vereinigung Schweizerischer Futtermittelfabrikanten (VSF) fand im Hotel Marina Walensee in Unterterzen statt. Als Gastreferent äusserte sich Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbands (SBV), zu den aktuellen Problemstellungen der Schweizer Landwirtschaft.
Der VSF-Präsident, Ständerat Damian Müller, begrüsste die über 70 teilnehmenden Mitglieder und Gäste in Unterterzen zur GV. Gleich zu Beginn hielt er fest: «In der Landwirtschaftspolitik ist aktuell vieles im Umbruch. Aber trotz grosser Herausforderungen ist eines klar: Die Schweizer Landwirtschaft und ihre tierischen Produkte bleiben wichtig für unser Land.» Dies in Anspielung auf die unzähligen Medienberichte über die vegane Ernährung. Ein Blick auf die Fakten zeigt, dass nur fünf Prozent der Schweizerinnen und Schweizer Vegetarier sind, und sich gerade einmal 0,6 Prozent vegan ernähren. Trotz dieser Ernährungstrends seien tierische Produkte auch in Zukunft wichtig, somit bleibe auch die Mischfutterbranche weiterhin eine wichtige Stütze der Schweizer Ernährungssicherheit.
«Wir vertreten also eine riesige Mehrheit, die nach wie vor gerne tierische Produkte konsumiert. Seien wir selbstbewusst und schauen wir nicht stillschweigend zu, wie tierische Produkte verteufelt werden und ständig neue Negativmeldungen die Runde machen», hielt Müller fest.
Agrarpolitische Themen
Im Übrigen beschäftigten die Themen Revision der Pflichtlagerverordnung und die Grenzbelastung für Futtermittel. Im Bereich der Pflichtlagerhaltung bestehen nicht nur generelle Zweifel an der Nützlichkeit des revidierten dreistufigen Versorgungsmodells, sondern auch spezifische Vorbehalte gegenüber der Machbarkeit des Vorschlags des WBF betreffend der Warengruppe Getreide. Die Ablehnung des Verordnungsentwurfs erfolgt aus zwei Gründen: Einerseits ist die Umsetzung nicht vereinbar mit den betrieblichen Abläufen. Andererseits fehlen Garantien für die Wirtschaftlichkeit der von den Pflichtlagerhaltern vorzufinanzierenden Lagerinfrastrukturen für die Pflichtlagerwaren. Zudem ist der im erläuternden Bericht dargestellte radikale Abbau der Tierbestände von Schweinen und Geflügel in einer schweren Mangellage in der Praxis in diesem Zeitraum kaum vorstellbar.
Das Preisniveau des Inland-Futtergetreides wird über das Schwellenpreissystem an der Schweizergrenze gebildet. Die Umsetzung dieses Systems ist in volatilen Marktsituationen für das BLW eine echte Herausforderung. Die Branche fordert seit Langem eine Anpassung und Dynamisierung der Festlegung der Grenzbelastung, um möglichst nahe am Schwellenpreis importieren zu können und für alle gleichlange Spiesse zu realisieren.
Wie sieht es 2030 aus?
Markus Ritter, Präsident des Schweizer Bauernverbands (SBV), wagte einen Blick in die Zukunft der Landwirtschaft. Er wies darauf hin, dass die Produktion tierischer Nahrungsmittel für die Versorgung der anhaltend wachsenden Bevölkerungszahl in der Schweiz auch in Zukunft von grosser Bedeutung bleibe. Die angestrebte Reduktion der bestehenden Tierbestände könnte zwar langfristig die Branche unter Druck bringen, doch die Mischfutterproduktion spiele weiterhin eine elementare Rolle. Umso mehr gelte es als Branche zusammenzuhalten, um sich in Politik und Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen und ein positives Image zu pflegen. pd.